Kostenlose Kreditkarten sind vor allem für diejenigen verlockend, die ein internationales Bezahlmittel für das Ausland benötigen. Was man unter der Bezeichnung „kostenlose Kreditkarte“ versteht und welche Unterschiede es zu kostenpflichtigen Cards gibt, haben wir für Sie in diesem Ratgeber-Artikel zusammengetragen.
Kostenlose Kreditkarten und ihre Vorteile
Bei einer kostenlosen Kreditkarte handelt es sich um eine herkömmliche Kreditkarte, die ohne Jahresgebühr angeboten wird. Das bedeutet: Das Prädikat „kostenlos“ bezieht sich allein auf die Jahresgebühr. Darüber hinaus können aber weitere Kosten bei der Nutzung anfallen. Dazu mehr im Kapitel „Mögliche Gebühren für kostenlose Kreditkarten“.
Achtung: Einige Anbieter bieten Ihre Kreditkarte nur im ersten Jahr ohne Jahresgebühr an. Ab dem zweiten Jahr müssen Sie zahlen. Lesen Sie sich vor der Bestellung einer Kreditkarte immer genau die Bedingungen durch.
Gratis-Karten: Unterschiede zu kostenpflichtigen Kreditkarten
Mit einer kostenlosen Kreditkarte können Sie online einkaufen oder auf Reisen im Ausland bezahlen. Je nach Anbieter können zusätzliche Services hinzukommen wie ein Versicherungspaket oder Bonus- sowie Cashback-Programme. Im Vergleich zu kostenpflichtigen Karten fallen die Inklusiv-Leistungen aber deutlich geringer und abgespeckter aus. Wer das volle versicherungs- und Bonuspunkte-Programm haben möchte, muss in der Regel eine Karte mit Jahresgebühr bestellen.
Zudem werden kostenlose Karten ausschließlich von Mastercard und Visa vermarktet. Andere Kreditkartenherausgeber wie American Express oder Diners Club haben solche Angebote in Europa nicht im Sortiment.
Charge-Karten versus Prepaid-Karten
Häufig handelt es sich bei den kostenlosen Kreditkarten um sogenannte Charge-Karten. Hier haben Sie als Nutzer einen bestimmten Verfügungsrahmen zur Verfügung, den Sie innerhalb eines Monats nutzen können. Einmal im Monat, in der Regel am Ende, wird der Betrag vom verknüpften Konto abgebucht.
Bei Revolving Cards haben Sie hingegen die Möglichkeit, den gesammelten Betrag neben einer Einmalzahlung auch in Raten abzubezahlen. Oft bieten kostenlose Kreditkarten diese Möglichkeit aber nicht an.
Unter den kostenlosen Karten gibt es auch Prepaid-Kreditkarten auf Guthabenbasis. Wie bei einer Prepaid-Karte für das Handy laden Sie auf die Kreditkarte erst ein Guthaben drauf. Dieses können Sie dann für Einkäufe und Co. im In- und Ausland nutzen.
Hier bekommen Sie kostenlose Kreditkarten
Ein Großteil der kostenlosen Kreditkarten wird von Direktbanken vertrieben. Diese Banken haben kein eigenes Filialnetz und bieten ihre Dienstleistungen ausschließlich online über eine Website an. Die Kreditkarten sind in der Regel an ein ebenfalls kostenloses Girokonto gebunden. Alternativ gibt es aber auch kostenlose Kreditkarten, die ohne ein dazugehöriges Konto auskommen und mit einem bestehenden Girokonto verknüpft werden können.
Mögliche Gebühren für kostenlose Kreditkarten
Auch wenn Kreditkarten als „kostenlos“ angepriesen werden, sind Sie nicht komplett gebührenfrei. Wie bereits erwähnt, bezieht sich das „Kostenlos“ allein auf die Jahresgebühr. Bei der Nutzung können aber weitere Kosten anfallen. Hier ein Überblick:
Gebühren beim Bargeldabheben: Wenn Sie an einem Automaten Bargeld abheben, können Gebühren anfallen. Vor allem im Ausland können die Kosten dafür hoch ausfallen. Oft bewegen sich die Gebühren für Abhebungen zwischen vier und 23 Prozent auf den abgehobenen Betrag. Teilweise wird auch ein Mindestsatz im einstelligen Euro-Bereich berechnet.
Auslandseinsatzentgelt: Dieses Entgelt wird für Zahlungen und Abhebungen im Nicht-EU-Ausland erhoben. Die Gebühr liegt oft um die 1,75 Prozent.
Fremdwährungsgebühr: Wenn Sie mit der Kreditkarte in einer fremden Währung bezahlen oder Geld in einer fremden Währung abheben, fallen Fremdwährungsgebühren an. Berechnet wird in der Regel ein Prozentsatz des zu zahlenden oder abgehobenen Betrags.
Sollzins: Nutzen Sie eine Revolving Card, mit der Sie den Betrag in Raten bezahlen, fallen Zinsen an – und das nicht zu knapp. Die Sollzinsen können je nach Anbieter bei über 20 Prozent liegen.
Aufladegebühr: Wenn Sie eine Prepaid-Kreditkarte nutzen, kann es sein, dass Sie – je nach Auflade-Option und Anbieter – für das Aufladen von Guthaben eine Gebühr zahlen müssen.
Inaktivitätsgebühr: Nutzen Sie die Prepaid-Karte nicht regelmäßig, kann es passieren, dass der Anbieter eine Inaktivitätsgebühr einzieht. Genaue Informationen dazu finden Sie in den Preislisten.