Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Thema „Ratenkredit“
Wer ein neues Auto oder eine neue Küche finanzieren möchte, kann dies mit einem Ratenkredit tun. In diesem Artikel klären wir die wichtigsten Fragen rund um das Thema Ratenkredit. Was sind die Voraussetzungen, was ist ein Ratenkredit-Vergleich und was passiert bei einer Bonitätsprüfung? Hier kommen die Antworten.
Das ist ein Ratenkredit
Bei einem Kredit verleiht eine Bank Geld an einen Kunden. Für das Leihen verlangt das Institut Zinsen. Diese variieren mitunter von Kreditgeber zu Kreditgeber. Daher ist ein Kreditvergleich durchaus sinnvoll. Als klassischer Kredit gilt der Ratenkredit, den Sie bei einer Bank abschließen können. Hier erhalten Sie eine Summe, die Sie in zeitlich genau festgelegten und gleichhohen Raten zurückzahlen. Obendrauf kommen die erwähnten Zinsen.
So funktioniert ein Ratenkreditvergleich
Einen passenden Kredit finden Sie über Vergleichsportale. Nutzen Sie bei einem Kredit-Vergleich immer mindestens zwei Portale, damit Sie einen umfangeichen und aussagekräftigen Vergleich bekommen. So bekommen Sie einen guten Überblick über mögliche Kreditgeber, Effektivzinsen, Laufzeit und Ratenhöhe. Zudem zeigt ein Ratenkreditvergleich auch, ob Sie die anstehenden Raten auch rechtzeitig tilgen können.
Bei einem Vergleich wählen Sie zuerst den Kreditbetrag aus. Hier können entweder vorgegebene Summen gewählt oder individuelle Beträge eingegeben werden. Die Höhe des Kredits richtet sich nach ihren finanziellen Mitteln. Das heißt für Sie: Rechnen Sie alle monatlichen Einnahmen zusammen und ziehen Sie die Ausgaben wie Miete, Versicherung und Co. davon ab. Das Geld, das übrig bleibt, steht Ihnen zur freien Verfügung. Nutzen Sie aber nicht die ganze Summe für die Tilgung eines Kredites. Behalten Sie sich einen Puffer für unerwartete Ausgaben, wie eine kaputte Waschmaschine oder ein kleinerer Schaden am Auto.
Als nächstes folgt die Wahl der Kreditlaufzeit. Dabei handelt es sich um die Anzahl der Raten, die Sie zahlen möchten. Zur Auswahl stehen in der Regel Zeiträume zwischen 12 und 84 Monaten. Die Laufzeit eines Kredits sollten Sie so kurz wie möglich wählen, damit Sie so wenig Zinsen wie möglich zahlen müssen.
Voraussetzungen für einen Kredit
Damit Sie einen Kredit beantragen können, müssen Sie bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Dazu gehören:
- Volljährigkeit
- volle Geschäftsfähigkeit
- Hauptwohnsitz in Deutschland
- Konto bei einer deutschen Bank
- unbefristeter Arbeitsvertrag beziehungsweise Nachweis über ein regelmäßiges Einkommen
- Kreditsicherheit durch Besitz von Sachwerten (Grundstücke, Immobilien, Fahrzeuge, Wertgegenstände)
Die Bonitätsprüfung
Wenn Sie bei einer Bank einen Ratenkredit abschließen wollen, wird sich das Institut nach Ihrer Kreditwürdigkeit erkundigen. Dies tut es bei einer Auskunftei wie der Schufa. Die Bank bekommt so Informationen über Ihre Kreditwürdigkeit. Diese wiederum gibt an, wie wahrscheinlich es ist, dass Sie den Kredit abbezahlen.
Die Schufa sammelt Daten von Ihnen, unter anderem Leasingverträge, Konten, Kreditkarten und Darlehen, vollständig erstattete Kredite oder Bürgschaften. Aus diesen Daten wird der sogenannte Schufa-Score berechnet. Fällt der Score zu niedrig aus, besteht eine schlechte Bonität. Die Folgen: Entweder komm kein Vertrag zwischen Ihnen und der Bank zustande. Oder die Konditionen verschlechtern sich. Bei einem Bankkredit erhöhen sich beispielsweise die Zinsen.
Übrigens: Laut Artikel 15 DSGVO hat jede Privatperson das Recht auf eine Selbstauskunft – und das einmal im Jahr kostenlos.
Unterlagen für den Kreditantrag
Wenn Sie einen Kredit beantragen wollen, müssen Sie einige Unterlagen mitführen. Dazu gehören:
- Personalausweis oder Kopie
- Einkommensnachweis der letzten drei Monate
- bei Selbständigen: Betriebswirtschaftliche Auswertung der letzten drei Jahre
- Kontoauszüge der letzten drei Monate
- Selbstauskunft
- Angaben zu bestehenden Kreditverträgen
- eventuell Lohnbescheid und Arbeitsvertrag
- unter Umständen zusätzliche Sicherheiten wie Sachwerte oder Bürgschaften
Der Zinssatz
Die Höhe des Zinssatzes hängt sowohl vom aktuellen Leitzins der Europäischen Zentralbank (EZB) ab als auch von Ihrer Bonität. Je besser Letztere ist, desto attraktiver gestaltet sich der Zinssatz. Auch die Laufzeit hat Auswirkungen auf die Zinshöhe.
In der Regel handelt es sich bei Krediten um einen Festzins. In einem festgelegten Zeitraum wird der vereinbarte Zinssatz beibehalten. Dieser Festzins ist von jeglichen Schwankungen im Zinsniveau unberührt und bleibt über eine vereinbarte Laufzeit konstant. Zu Niedrigzins-Zeiten ist es ratsam, eine möglichst lange Zinsbindung festzusetzen. In Zeiten hoher Zinsen sollten Sie die Laufzeit hingegen möglichst kurz gestalten. So haben Sie die Möglichkeit, nach Ablauf bessere Konditionen auszuhandeln.
Die Auszahlung des Kredits
Haben Sie einen Bankkredit beantragt, dauert die Prüfung Ihrer Bonität ein paar Tage. In der Regel wird der Kredit Ihnen nach ein bis zwei Wochen ausgezahlt. Bei sogenannten Sofortkrediten steht Ihnen die Summe sofort zur Verfügung. Solche Kredite findet man unter anderem auf Crowdfunding-Plattformen. Sie stehen in der Regel für kleinere Kreditbeträge zur Verfügung.
Wenn die Laufzeit des Ratenkredits endet, das zu finanzierende Objekt aber noch nicht abbezahlt ist, haben Sie zwei Möglichkeiten für eine Anschlussfinanzierung. Entweder Sie führen den Kredit unter neu ausgehandelten Konditionen bei Ihrer alten Bank weiter (Prolongation). Oder Sie wechseln aufgrund attraktiverer Konditionen zu einer neuen Bank. In diesem Fall spricht man von einer Umschuldung.
Einen Kredit können Sie mitunter aber auch vorzeitig tilgen. Bei einer Solzinsbindung haben Sie aber wenig Spielraum – vor allem bei langen Laufzeiten. Eine vorzeitige Tilgung des Darlehens sowie eine Umschuldung sind frühestens nach einem bestimmten Zeitraum möglich.