Mit dem “True Name”-Feature von Mastercard können Transgender- und nicht-binäre Kunden der GLS Bank ab sofort ihren bevorzugten Namen auf Debit- oder Kreditkarten drucken lassen. Eine behördliche Namensänderung ist dafür nicht nötig.
GLS Bank
Die GLS Gemeinschaftsbank, eine der ersten Ökobanken zeigt sich wieder innovativ: als erste deutsche Bank führt das Institut das “True Name”-Feature von Mastercard ein. Damit können Transgender-Personen und Menschen mit nicht-binärer Identität ihren selbst gewählten Namen auf ihre GLS Mastercard drucken lassen. Dabei ist es egal, ob es eine behördliche Namensänderung gibt oder nicht. GLS Bankkunden können die Änderung jetzt einfach mit Hilfe des Ergänzungsausweises von dgti e.V. beantragen. Für Girokarten hat sich dieses Verfahren bei der sozial-ökologischen Bank bereits bewährt. Ab heute ist nun auch die Namensanpassung auf Kreditkarten möglich.
9,5 Prozent der Generation Z bezeichnet sich als nicht-binär
Zum Hintergrund: Für viele Angehörige der LGBTQIA+-Community stimmt der Name auf ihrer Kredit- oder Debitkarte nicht mit ihrer wahren Identität überein. Das stellt Transgender-Personen und nicht-binäre Menschen häufig vor Probleme. Um solche unangenehmen Situationen zu vermeiden, hat Mastercard im Jahr 2019 das „True Name“-Feature in den USA eingeführt. Es ermöglicht allen, ihren bevorzugten Namen auf ihrer Bezahlkarte anzugeben.
Laut einer aktuellen Mastercard-Studie gaben 4,7 Prozent aller deutschen Befragten an, sich weder als Mann noch als Frau zu definieren. Sie möchten nicht ausschließlich als männlich oder weiblich identifiziert werden. In der Generation Z (Geburtsjahrgänge um die Jahrtausendwende) gibt es besonders viele Menschen, die sich selbst als nicht-binär bezeichnen (9,5 Prozent). 12 Prozent der Befragten stört es, dass ihr Geschlecht in ihrem Personalausweis, auf ihrer Bankkarte oder Kreditkarte vermerkt ist.
Positives Feedback für das “True Name”-Feature
Aysel Osmanoglu, Vorständin der GLS Bank zum neuen Angebot: „Alle unsere Kund*innen sollen die Möglichkeit haben, den Namen auf ihrer Bezahlkarte zu verwenden, mit dem sie sich identifizieren und mit dem sie angesprochen werden möchten. Das neue Feature ist ein Zeichen für mehr Diversität, für ein gesteigertes Bewusstsein unterschiedlicher Bedürfnisse unserer bunten Gesellschaft und eine Aufforderung diese Bedürfnisse in Institutionen und Behörden anzuerkennen.“
Dr. Peter Robejsek, Country Manager für Deutschland bei Mastercard sagt: „Seit der Einführung von True Name haben wir unglaublich positives Feedback aus den Transgender- und Non-Binary-Communities erhalten, dass das neue Feature ihr Leben erleichtert hat. Für Transgender-Personen, die sich im falschen Körper geboren fühlen und ihre Identität neu definieren möchten, spiegelt die auf ihren Karten aufgedruckte Identität häufig nicht wider, wer sie wirklich sind. Das kann zu Diskriminierung führen. Da wollen wir gemeinsam mit der GLS Bank ansetzen." Ziel sei es, Akzeptanz für alle Lebensmodelle zu fördern. „Wir freuen uns sehr, dass sich die GLS Bank dieser Initiative anschließt und die Funktion als erste Bank in Deutschland einführt", so Robejsek weiter.