Robo Advisor: Vergleich & Test - Die 10 besten Anbieter | 11/2024

Digitale Helfer für die Geldanlage - Das sind die besten Anbieter in Deutschland

Robo-Advisor nehmen Kunden die Geldanlage ab. Die „Advisor“ agieren als "Ratgeber" bzw. "Betreuer", sind eine Art digitale Vermögensverwalter und funktionieren vollautomatisiert. In diesem Artikel geben wir Tipps zu digitalen Anlagehelfern und vergleichen die besten Robo-Advisor 2024.

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Das ist ein Robo-Advisor

Robo Advisor sind Computerprogramme, die Anleger vollautomatisch beraten, wie sie ihr Geld investieren sollen.

Ein Robo-Advisor ist ein digitaler Vermögensverwalter, der das Geld von Kunden mithilfe einer Software in Wertpapieren (wie Indexfonds, ETFs) anlegt. Diese digitalen Anlagehelfer schlagen Kunden ein Wertpapier-Portfolio vor, eröffnen und verwalten das Wertpapierdepot und kaufen und verkaufen die Wertpapiere für den Kunden.

Kurzum: Robo-Advisor bieten einfachen, transparenten und kostengünstigen Zugang zum Kapitalmarkt. Dieser Service ist natürlich nicht umsonst. Bei einem guten Anbieter liegen die Gesamtkosten unter einem Prozent der Anlagesumme pro Jahr. Generell sind Robo-Advisor für Anleger gedacht, die sich nicht selbst um ihre Geldanlage kümmern wollen.

So läuft eine Kontoeröffnung ab

Bevor der Kunde dem Robo-Advisor Geld übertragen kann, muss er Fragen zum finanziellen Hintergrund und zur Risikofreude beantworten.

Im ersten Schritt wird der Risikotyp bestimmt. Dafür müssen Anleger zumeist einen mehrteiligen Fragebogen ausfüllen, wo unter anderem Angaben zum Vermögen gemacht werden. Zudem wird abgefragt, wie hoch zwischenzeitliche Verluste ausfallen dürfen.

Im nächsten Schritt werden Anlageklassen ausgesucht. Aus dem Risikotyp leitet der Robo-Advisor ab, welche Anlageklassen sich für das Kundenprofil am Besten eignet. Zu Anlageklassen zählen zum Beispiel Aktien, Anleihen, Rohstoffe oder Immobilien. Dabei gilt: Kunden, die mehr Verlustrisiko einzugehen bereit sind, erhalten in der Regel ein Portfolio, das zum Großteil aus Aktienfonds besteht. Wer weniger risikofreudig ist, bekommt mehr Anleihen dazu.

Zum Schluss kommt noch die technische Umsetzung. Stimmt der Kunde der Aufteilung seines Geldes auf die Anlageklassen zu, setzt der Robo-Advisor das Portfolio technisch für Sparer um. Das heißt: Die Anlagenhelfer eröffnen ein Depot für den Kunden, suchen günstige Aktienfonds (ETFs) heraus und kaufen und verkaufen diese. Bei ETFs handelt es sich um Fonds, die Aktien und Anleiheindizes sowie teilweise Rohstoff- und Immobilienindizes einfach nachbauen.

Um die Anmeldung abzuschließen, muss sich der Kunde legitimieren. Das funktioniert entweder über den klassischen Weg in der Postfiliale (Post-Ident) oder per online Video-Ident. Zwischen der Registrierung und dem Zeitpunkt, an dem der Kunde sein Geld tatsächlich investieren kann, liegen in der Regel nur wenige Tage.

Um nach erfolgreicher Registrierung Geld anzulegen, überweisen Anleger den gewünschten Betrag von einem festgelegten Girokonto (Referenzkonto) auf das Verrechnungskonto des digitalen Anlagehelfers. Alternativ können Kunden auch ein Lastschriftmandat erteilen. Der Robo-Advisor bucht dann den gewünschten Anlagebetrag vom Referenzkonto ab.

White-Label-Kooperationen als neuer Trend im Bankengeschäft

Mit einem Robo-Advisor können insbesondere technisch affine Kunden gewonnen werden, die bisher eine klassische Anlageberatung in der Filiale abgelehnt haben. Da es für Banken aber schwierig, teuer und zeitintensiv ist, die notwendige Technologie selbst zu bauen, gehen sie sogenannte White-Label-Kooperationen ein. Das heißt: Start-ups stellen Banken ihre Technologie zur Verfügung, halten sich bei der Kundenbetreuung aber im Hintergrund.

DARAN ERKENNEN SIE EINEN GUTEN ROBO-ADVISOR

Robo-Advisor sprießen mittlerweile wie Pilze aus dem Boden. Da wird es für viele Anleger immer schwieriger, einen guten Anlagehelfer zu erkennen. Fünf Kriterien spielen dabei eine wichtige Rolle:

Benutzerfreundlichkeit

Ein guter Robo-Advisor bereitet die Komplexität des Marktgeschehens übersichtlich auf und nimmt den Kunden eine Vielzahl zeitintensiver Arbeiten ab.

Individualisierbare Strategie

Ein guter Robo-Advisor unterbreitet seinen Kunden ein individualisierbares Angebot und hilft dabei, die für den Kunden passende Anlagestrategie zu finden. Im Idealfall bietet der Advisor den Kunden auch die Möglichkeit, verschiedene Strategien in seinem Portfolio zu kombinieren – beispielsweise eine offensive Strategie mit hohem Aktienanteil mit einer defensiveren, die verstärkt auf Anleihen setzt.

Produktqualität

Ein guter Robo-Advisor hält zwei wichtige Kriterien ein: Zum einen ein regelmäßiges Rebalancing, zum anderen die proaktive Überprüfung der Anlageprodukte. Rebalancing stellt sicher, dass die Anlagestrategie immer wieder auf die Wünsche des Kunden abgestimmt wird. Zudem sollte der Robo-Advisor die Produktentwicklungen am Markt genau verfolgen und gegebenenfalls proaktiv auf den Kunden zugehen, wenn es sich lohnt, einzelne Fonds auszutauschen.

Passive Anlagestrategie

Ein guter Robo-Advisor will kostengünstig und transparent investieren. Dazu passt eine Anlagestrategie, die sich auf eine Kombination passiver Produkte stützt. Börsennotierte Indexfonds (ETFs) bilden den Markt auf passive Weise ab. Solch ein Ansatz erbringt oftmals langfristig nicht nur bessere Renditen, er senkt auch den Verwaltungsaufwand. Kombiniert ein Robo-Advisor mehrere ETFs, kann die Anlagestrategie über verschiedene Anlageklassen und Märkte diversifiziert und zugleich an die Bedürfnisse des Kunden angepasst werden – vor allem hinsichtlich Risikobereitschaft und Renditeerwartung.

Sicherheit

Ein guter Robo-Advisor sollte den höchsten Ansprüchen an Datensicherheit genügen. Das gilt sowohl für die Kommunikation mit dem Kunden als auch für die IT-Infrastruktur im Hintergrund. Letztere sollte sich optimaler Weise auf deutschen Servern befinden.

Robo-Advisor-Test Capital

Im großen Robo-Advisor-Test des Magazins Capital konnte eine Gruppe der Robo-Advisor mit den Turbulenzen, die seit Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine die Kapitalmärkte erfasst haben, besonders gut umgehen: aktive Robo-Advisor. Sie punkteten trotz der volatilen Lage mit gewinnbringenden Investitionen und einer hohen Rendite. Ob aktiv oder passiv – grundsätzlich verfolgen die meisten Robo-Advisor das Ziel, ein möglichst robustes Portfolio zu verwalten.

Eine weitere Erkenntnis des großangelegten Tests: Das Spektrum an Produkten wird immer größer, Kunden können zwischen immer mehr Anlagestrategien wählen. Außerdem sinkt die Mindestsumme, die man für ein Investment einsetzen muss; bei einigen Robos können Neulinge schon mit 25 Euro einsteigen. Das soll vor allem junge Kunden überzeugen, die möglicherweise nicht gleich am Anfang viel anlegen können.

Voll im Trend liegt zudem alles, was mit Nachhaltigkeit zu tun hat. 72 Prozent der Anbieter integrieren ESG-Nachhaltigkeitskriterien inzwischen in ihren Investmentprozess, also Fragen nach ökologischer und sozialer Verantwortung sowie guter Unternehmensführung (Environmental, Social, Governance). Manche bieten heute eine eigene ESG-Produktlinie, andere sogar nur noch nachhaltige Portfolios an.

Das sind die besten Robo-Advisor in Deutschland

Quirion

Quelle: Quirion

Quirion ist der Robo-Advisor der Quirin Privatbank AG und war einer der ersten digitalen Vermögensverwalter auf dem deutschen Markt. Quirion-Kunden können sowohl mit einer Einmalanlage investieren als auch in einem Sparplan Geld anlegen. Außer­dem kann man bei diesem An­bieter zwischen einem Basis- und einem Comfort-Paket wäh­len, wo­durch Sie auch eine indi­viduelle Be­ratung erhalten können. Der Robo-Advisor Quirion hat die Mindestanlage im Regular-Paket auf 500 Euro gesenkt – ab 0,48 Prozent pro Jahr. Die Mindesteinlagesumme sinkt im Regular- und Comfort-Paket sogar auf 0 Euro, wenn der Kunde gleichzeitig einen Sparplan eröffnet.

Details:

Mindestanlage: 25 Euro

Kosten (bei 50.000 Euro Anlage): 277

Rendite: 10,5

ESG: ja

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Ginmon

Quelle: Ginmon

Der digitale Vermögensverwalter Ginmon wurde 2014 in Frankfurt am Main gegründet und gehört zu den erfahrensten Anbietern in Deutschland. Hinter Ginmon steckt die Idee, professionelle Investment-Strategien auch für private Investoren zugänglich zu machen – und zwar auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse. Ginmon bietet langfristige Anlagestrategien, wobei der Robo-Advisor aktiv in das Portfolio der Kunden eingreift und dieses managt. Investiert wird in Aktien, Anleihen, Rohstoffe und Währungen. Kunden können bei Ginmon ein Depot ohne Mindesteinlage-Summe eröffnen. Ein Sparplan kann ab 50,- Euro bespart werden.

Details:

Mindestanlage: 50 Euro

Kosten (bei 50.000 Euro Anlage): 470

Rendite: 10,41

ESG: ja

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Solidvest

Quelle: Solidvest

Solidvest ist ein digitaler Vermögensverwalter der DJE Kapital AG mit Sitz in Pullach. Die DJE Kapital AG wurde 1974 gegründet und verwaltet als Mitglied des Verbands unabhängiger Vermögensverwalter E.V. rund zwölf Milliarden Euro Vermögen. Der Anlagebetrag wird bei Solidvest direkt in Aktien und Anleihen investiert und nicht, wie häufig bei anderen Anbietern in ETFs oder aktiv verwaltete Fonds.

Details:

Mindestanlage: 25.000 Euro

Kosten (bei 50.000 Euro Anlage): 700

Rendite: 8,79

ESG: ja

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Visualvest

Quelle: Visualvest

Der Robo-Advisor Visualvest sitzt in Frankfurt am Main und ist eine Tochter der Union Investment. Visualvest macht Angebote für die persönliche Altersvorsorge sowie das Sparen für Kinder. Über die Online-Plattform können Privatanleger ihr Geld wahlweise in VestFolios oder GreenFolios anlegen. VestFolios bestehen aus bis zu neun weltweit gestreuten Investmentfonds, darunter passive Indexfonds (ETFs) oder aktive Investmentfonds. GreenFolios bestehen aus bis zu acht aktiv gemanagten Fonds, die ihren Fokus auf Nachhaltigkeit legen.

Details:

Mindestanlage: 500 Euro

Kosten (bei 50.000 Euro Anlage): 395

Rendite: 8,30

ESG: ja

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Cominvest

Quelle: Comdirect / Screenshot: mobilebanking.de

Cominvest ist der digitale Vermögensverwalter der Comdirect. Der Robo-Advisor bietet eine digitale Vermögensverwaltung für global diversifizierte Investments in rund 40.000 Fonds, ETFs und ETCs. Sparpläne stehen ab einer Sparrate von 100 Euro im Monat zur Verfügung. Kunden haben die Wahl zwischen einer Vermögensverwaltung, bei der Cominvest die Geldanlage automatisch anpasst oder sie nehmen die Portfolio-Anpassungen selbst in die Hand.

Details:

Mindestanlage: 3.000 Euro

Kosten (bei 50.000 Euro Anlage): 590

Rendite: 7,65

ESG: ja

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Growney

Quelle: Growney

Growney ist ein Berliner Fintech, das im Dezember 2014 als Online-Finanzdienstleister gegründet wurde. Im Mai 2016 ging das Growney-Angebot für Privatanleger an den Start. Das Angebot von Growney beruht laut eigenen Angaben auf die Prinzipien Einfachheit, Integrität und Expertise. Das Fintech vermarktet günstige Anlagemöglichkeiten und nimmt Kunden als Half-Robo-Service einen beträchtlichen Anteil an Aufwand ab. Bei einem Half-Service-Robo müssen Sie als Kunde aber jedes Mal zustimmen, wenn das Depot umgeschichtet wird.

Details:

Mindestanlage: 500 Euro

Kosten (bei 50.000 Euro Anlage): 278

Rendite: 7,40

ESG: ja

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Scalable Capital

Quelle: Scalable Capital

Das 2014 als digitale Vermögensverwaltung gegründete Unternehmen Scalable Capital mit Sitz in München bietet sowohl ein Broker-Angebot als auch einen Robo-Advisor an. Scalable Capital erstellt ein global diversifiziertes, auf die persönliche Risikoneigung des Kunden zugeschnittenes ETF-Portfolio. Der digitale Vermögensverwalter nutzt zur Umsetzung der Anlagestrategie diverse Anlageklassen, inklusive Gold, wenn gewünscht. Dabei werden ausschließlich ETFs eingesetzt.

Details:

Mindestanlage: 1.000 Euro

Kosten (bei 50.000 Euro Anlage): 450

Rendite: k.A.

ESG: ja

Weitere Informationen:

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Robin

Quelle: Deutsche Bank

Robin ist seit 2017 die digitale Vermögensverwaltung der Deutschen Bank. Kunden können mithilfe des Robo-Advisors in ein breit gefächertes Anlagekonzept aus 16 Strategien mit unterschiedlichen Risiko-Levels investieren. Wer längerfristig sparen möchte, kann einen ETF-Sparplan in Form eines Dauerauftrags einrichten.

Details:

Mindestanlage: 500 Euro

Kosten (bei 50.000 Euro Anlage): 500

Rendite: 7,77

ESG: k.A.

Weitere Informationen:

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Estably

Quelle: Estably

Estably ist der Robo-Advisor der liechtensteinischen Früh und Partner Vermögensverwaltung, die ein Kundenvermögen von rund 1,9 Milliarden Schweizer Franken betreut. Estably wurde vielfach aufgrund der guten Performance ausgezeichnet und ist auch in Deutschland, Österreich sowie in acht weiteren europäischen Ländern aktiv. Die Portfolios von Estably bestehen größtenteils aus Aktien und Anleihen sowie in seltenen Fällen aus aktiven Fonds. Ein automatischer Sparplan kann nicht eingerichtet werden, sie können aber monatlich selbst Geld in das Portfolio einzahlen.

AKTION: Neukunden bezahlen bis zum 31.12.2022 keine All-in-Gebühr, bei Bestandskunden gilt das Angebot auf Zuzahlungen ab 10.000 Euro.

Details:

Mindestanlage: 20.000 Euro

Kosten (bei 50.000 Euro Anlage): 850

Rendite: 15,59

ESG: ja

Weitere Informationen:

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Whitebox

Quelle: Whitebox

Whitebox ist ein 2016 gegründeter Robo-Advisor mit Sitz in Freiburg im Breisgau. Der digitale Vermögensverwalter entwickelt individuell angepasste Anlagestrategien. Dabei bezieht das Unternehmen Algorithmen sowie wissenschaftliche Erkenntnisse mit ein. Whitebox setzt ausschließlich auf passiv gemanagte Produkte und wählt diese nach eigenen Angaben anbieterunabhängig aus. Aktiv wird es beim Portfoliomanagement, das auf einem Value-Ansatz basiert und mit passiven Produkten realisiert wird.

Details:

Mindestanlage: 25 Euro

Kosten (bei 50.000 Euro Anlage): 485

Rendite: 10,70

ESG: ja

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Risiko von digitalen Anlagehelfern

Ganz risikolos sind auch Robo-Advisor nicht. Einen Schutz vor Kursverlusten und sonstigen Anlagerisiken gibt es auch beim digitalen Anlagehelfer nicht. Sinken die Börsenkurse oder steigen die Zinsen deutlich an, schlägt sich das bei Aktien und Anleihen auch im Depot nieder.

Aber: Die Robo-Advisor haften dafür, dass die empfohlenen Wertpapiere zu den persönlichen Verhältnissen und den Anlagezielen des Anlegers passen – vorausgesetzt der Kunde hat die Fragen zu diesen Themen richtig und vollständig beantwortet.

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