Zukunft der Banken: 5-Top-Trends

Wie das Banking in fünf Jahren aussehen wird

Die Banken müssen jetzt die Gelegenheit nutzen, ihren Betrieb sicher zu digitalisieren. Aber welche Daten-Trends werden den Bankensektor in den nächsten fünf Jahren prägen? Dieser Frage ist das Beratungsunternehmen DXC Technology nachgegangen. Die Analysten ermittelten fünf Trends.

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Digitale Transformation der Finanzbranche

Mehrere Daten-Trends werden den Bankensektor in den nächsten fünf Jahren prägen. - Quelle: Shutterstock.com

Die jüngsten Bankenrettungen und -übernahmen haben im Finanzdienstleistungssektor eine Atmosphäre der Besorgnis und Unsicherheit geschaffen. Darüber hinaus stehen die traditionellen Banken vor erheblichen Herausforderungen: Das Verbraucherverhalten ändert sich, Risiken rund um die Cybersicherheit steigen, "Born-in-the-Cloud"-Unternehmen verschärfen den Wettbewerb, Nachhaltigkeitsinvestitionen werden reguliert und neue Talente müssen gewonnen werden.

Für die Lösung dieser Aufgaben spielen Digitalisierungsstrategien eine Schlüsselrolle. Das IT-Beratungsunternehmen DXC Technology hat fünf datenbezogene Trends identifiziert, welche die Zukunft des Bankwesens prägen werden.

Trend 1: Banken entwickeln digitale Geschäftsmodelle für ein modernes Kundenerlebnis

Wenn Banken für eine neue Generation von technikaffinen Verbrauchern attraktiv sein wollen, müssen sie sich auf die digitale "Customer Journey" konzentrieren. Wichtig ist also die Art und Weise, wie die Menschen auf ihre Produkte und Dienstleistungen zugreifen. Banken arbeiten derzeit mit Hochdruck daran, das Kundenerlebnis zu verbessern - müssen dabei aber branchentypische Technologien mit den neuesten Sicherheitsprotokollen einsetzen. Der Aufwand lohnt sich: Denn die Flexibilität, die neue Technologien mit sich bringen, ermöglicht es den Banken künftig auch, schnell neue Produkte und Dienstleistungen auf den Markt zu bringen. Kundenkontakte lassen sich so künftig schneller erweitern, die Geschäftsprozesse effizienter gestalten und die Konnektivität mit Partnern verbessern. Open-Banking-Protokolle ermöglichen beispielsweise den Datenaustausch zwischen den Akteuren des Ökosystems, um den Wert, den Nutzen und die innovativen Angebote für den Kunden zu erhöhen, wenn dieser einer solchen Datennutzung zustimmt.

Viele traditionelle Banken machen auf diesem Weg bereits Fortschritte: Dazu zählt etwa die US-amerikanische JP Morgan Chase mit der Ankündigung, bis 2025 eine digitale Bank in Deutschland zu eröffnen. Die britische Lloyds-Bankengruppe stellt eine dreijährige Digitalisierungsstrategie vor und die spanische Santander nutzt Big Data, um das Kundenerlebnis und die digitale Transformation voranzutreiben. Die Erkenntnisse über das Kundenerlebnis helfen dabei, den Service kontinuierlich zu verbessern. Dadurch entsteht ein positiver Kreislauf, der letztendlich zu einer stärkeren Kundenbindung führt. Um diese Ziele zu erreichen, müssen die Banken ihre Betriebsmodelle insgesamt überdenken: Eine einfachere und bessere Datenintegration, effizientere Prozesse, schnellere Reaktionszeiten und die Schaffung von "Plug & Play"-Plattformen sorgen für ein widerstandsfähigeres Geschäft und ermöglichen eine schnellere Monetarisierung der verfügbaren Daten.

Trend 2: Der Schutz von Daten vor Cyberangriffen wird weiterhin höchste Priorität haben

Die Führungsetagen der Banken werden der Cybersicherheit weiterhin höchste Priorität einräumen. Der Grund: Eine Verletzung des Datenschutzes wirkt sich extrem schädlich auf den Ruf und damit das Geschäftsergebnis insgesamt aus. Die Strafen für die Institute sind zu hoch, um den Schutz der ihnen anvertrauten Daten bei der Entwicklung von Geschäftsmodellen auf die leichte Schulter zu nehmen. Daher werden die Banken auch weiterhin stark in die Abwehr von Cyberangriffen, Datenverletzungen und Finanzkriminalität investieren. Im Zuge der Umgestaltung ihres Geschäfts gehen die Banken insbesondere zunehmend Partnerschaften mit Finanztechnologieunternehmen ein, um den Zahlungs-verkehr, das Underwriting und die App-Entwicklung zu optimieren. Einige Institute bieten Fintechs sogar Banking-as-a-Service an. So können Fintechs beispielsweise die Vorteile der Satzung und der Einlagensicherung nutzen. Gleichzeitig lassen sich den Verbrauchern so flexiblere Dienstleistungen anbieten. Von entscheidender Bedeutung ist jedoch, dass Banken über die richtigen Kontrollen für die Cybersicherheit verfügen - unverzichtbar, wenn sie mit weniger regulierten Unternehmen zusammenarbeiten und die Daten ihrer Kunden wirksam schützen wollen. Ebenso müssen sich Fintechs, die eine Partnerschaft mit Banken anstreben, auf die komplexen Verpflichtungen der Institute in Bezug auf Regulierung, Cybersicherheit und Risikomanagement vorbereiten, wenn sie eine erfolgreiche Beziehung aufbauen wollen.

Trend 3: Ein professionelles Identitätsmanagement wird den Banken helfen, ihre Kostenbasis zu verwalten und die täglichen Transaktionen der Verbraucher zu personalisieren

Banken in Europa, Nord-, Mittel- und Südamerika sowie in Asien sind dabei, neue digitale Plattformen einzuführen. Ein digitales Identitätsmanagement ist der Schlüssel, um diese sicher und effizient zu gestalten. Für großes Interesse hat beispielsweise das BankID- Projekt von DXC Technology in Norwegen gesorgt. Damit wurde ein Identitätssystem für das Land implementiert. BankID stützt sich auf vertrauenswürdige und überprüfbare Quellen. Das System hat die Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit der Identitätsprüfung und die Verarbeitung von Transaktionen in allen Bereichen des norwegischen Bankwesens drastisch erhöht: Das reicht von Zahlungsvorgängen über Kontoeröffnungen bis hin zu Vermögensübertragungen. Diese Arbeit hat tiefe, datengestützte Einblicke ermöglicht. Hier ist zu erkennen, was im digitalen Bankwesen erreichbar ist, wenn Infrastrukturen, Ökosysteme und Geschäftsprozesse aufeinander abgestimmt werden. Das Projekt trägt dazu bei, den Grundstein für ein Geschäftsmodell von morgen zu legen.

Trend 4: Daten werden das Herzstück sein, um die Wirksamkeit von Nachhaltigkeitsinvestitionen nachzuweisen

Die Wirtschaft ist dabei, ihre Aktivitäten auf Nachhaltigkeit auszurichten. Das gilt für Konzerne ebenso wie für kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Die damit verknüpften Aufgaben wirken teilweise sehr komplex und in der Summe überwältigend. Die Banken tragen dazu bei, den Unternehmen einen Teil ihrer Sorgen zu nehmen, indem sie die entscheidenden Finanzinstrumente bereitstellen. So werden beispielsweise KMU auf ihrem Weg zur Nachhaltigkeit unterstützt oder öffentlich-private Partnerschaften finanziert, die die Nachhaltigkeitsagenda fördern. Diese Investitionen sind nicht nur richtig und ein wichtiger Teil der sozialen Verantwortung der Banken, sondern werden auch von Kunden, die bei nachhaltigen Geschäftspraktiken anspruchsvoller sind, zunehmend begrüßt. Viele Banken sind zudem dabei, Ökosysteme zu schaffen, die verschiedene Organisationen zusammenbringen, einschließlich spezialisierter öffentlicher und privater Finanzdienstleister, die sich auf ESG-Themen spezialisiert haben. Diese Plattformen können Daten bereitstellen und austauschen, die für die Überwachung von Fortschritten und die Entwicklung von Innovationen erforderlich sind.

Daten bilden dabei die Basis, um den Beitrag der Institute zu Nachhaltigkeitsthemen nachzuweisen. Die Banken werden in die richtigen Instrumente, Prozesse und Berichtsumgebungen investieren müssen, um die Auswirkungen ihrer ESG-bezogenen Investitionen effektiv zu verwalten.

Trend 5: Banken werden ihre Einstellungspraxis neu beleben, um Talente für die Zukunft zu gewinnen

Es gibt mehrere Szenarien, die sich auf den Personalbedarf der Banken auswirken. Dazu gehören:

  • Zunehmende Abhängigkeit von digitalen Technologien
  • Übergang zu plattformgesteuerten, datengestützten Unternehmen
  • Verlagerung des Schwerpunkts von Shareholder Relations auf Stakeholder Relations
  • Betonung von zweckorientierten Strategien

Bei einer so großen Themenvielfalt, die sich auf das Tagesgeschäft einer Bank auswirkt, ist ein zielgenaues und nuanciertes Personalmanagement unverzichtbar. Das betrifft die Aus- und Weiterbildung des vorhandenen Personals ebenso wie die Einstellung von Mitarbeitern, um Lücken bei der Qualifikation zu schließen und Wachstumsbereiche zu bedienen. Ebenso wichtig sind die Erwartungen der Mitarbeiter, die eingestellt werden. Jüngere Kolleginnen und Kollegen arbeiten und kommunizieren ganz anders als diejenigen, die an historische "analoge" Bankgeschäfte gewöhnt sind. Um die besten Talente zu gewinnen und zu halten, müssen die Banken in Verfahren und Technologien investieren, die diese Zielgruppe ansprechen und die digitalen Angebote für die Kunden widerspiegeln. Daten aus dem Einstellungsprozess und Mitarbeiterbefragungen werden sicherstellen, dass die Banken auf dem richtigen Weg bleiben.

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