Es ist gemeinhin bekannt, dass Apple ein eigenes geschlossenes Ökosystem geschaffen hat. Das gilt auch für den mobilen Bezahldienst Apple Pay. Laut einem Bericht des juristischen Fachdienstes MLex sind die Wettbewerbshüter der EU-Kommission aktuell dabei zu prüfen, ob ein Verfahren gegen Apple wegen „wettbewerbsfeindlicher Praktiken“ gestartet werden soll.
Für das iPhone geht nur Apple Pay
Muss Apple künftig auch andere Bezahldienste auf iPhone oder Apple Watch zur Verfügung stellen? Die EU-Kommission prüft derzeit, ob ein Verfahren gegen Apple wegen „wettbewerbsfeindlicher Praktiken“ eingeleitet werden soll. Seit Jahren weigert sich Apple, anderen Bezahl-Apps einen Zugriff auf den NFC-Chip im iPhone zu erlauben.
Noch im letzten Jahr hatte EU-Kommissarin Margrethe Vestager gesagt, sie sehe bisher keine marktbeherrschende Stellung von Apple Pay im Mobile Payment und verwies auf Mobile-Payment-Lösungen von Google und Samsung. Das Problem: Diese Alternativen können nicht auf Apple-Geräten genutzt werden.
Payment-Systeme mit QR-Code funktionieren auf Apple-Geräten
Bisher funktionieren alternative Bezahl-Apps mit iOS nur, wenn sie auf NFC verzichten und stattdessen auf QR-Codes setzen. So schaffte es Payback Pay beispielsweise, bereits zweieinhalb Jahre vor dem Deutschlandstart von Apple Pay sein mobiles Zahlungs-System auf dem iPhone zu platzieren.
Bisher ist nicht klar, worum es bei den Vorermittlungen der EU-Kommission wirklich geht. Vielleicht ist NFC gar kein Thema. Laut dem Bericht von MLex hat die EU-Kommission zuletzt lediglich verschiedene Player dazu befragt, wie sie die Rolle von Apple Pay bei In-App-Payments sehen. Dem Verbraucher bleibt also weiterhin nur eins übrig: Abwarten und die Situation, so wie sie ist, zu akzeptieren.