Im Rahmen der Corona-Pandemie haben die Sorgen der Deutschen um ihre Finanzen zugenommen, wie eine aktuelle Studie zeigt. Auch die Nullzinspolitik trägt dazu bei, dass sich immer mehr Verbraucher für Aktien als Geldanlage interessieren – gerade bei der jüngeren Generation.
Finanz-Sorgen haben zugenommen
Die Corona-Pandemie hat das Sparverhalten der Deutschen verändert, wie eine aktuelle Burda-Studie zur Geldanlage zeigt. So gab jeder vierte Befragte an, dass seine Sorgen in Bezug auf die eigene finanzielle Situation zugenommen hätten. Laut Studie haben vor allem jüngere Menschen ihre Einstellung geändert: während vor dem Ausbruch der Pandemie noch deutlich mehr als die Hälfte aller Menschen zwischen 18 und 29 Jahren angab, sich möglichst wenig mit dem Thema "Geldanlage" auseinandersetzen zu wollen, sagten jetzt drei Viertel der Befragten aus dieser Altersgruppe, dass sie ihr Sparverhalten an die aktuellen Umstände angepasst hätten.
Aktien werden immer beliebter, vor allem bei Jüngeren
Neben der Pandemie beschäftigt die deutschen Sparer auch die anhaltende Nullzinspolitik der Notenbanken. Aktien sind als sinnvolle Geldanlage so stark in den Fokus gerückt wie seit langem nicht. Inzwischen besitzen 23 Prozent aller Deutschen Anteilsscheine an Unternehmen, das ist der höchste Wert seit 20 Jahren. Gerade jüngere Anleger interessieren sich verstärkt für Wertpapiere. Laut dem Deutschen Aktieninstitut (DAI) ist die Zahl der Anleger im Alter zwischen 18 und 29 Jahren im Jahr 2020 um über 67 Prozent gestiegen. Damit habe man in dieser Altersgruppe den stärksten Zuwachs erzielt, heißt es bei dem Lobbyverband, der bereits von einem “Jugendboom an der Börse” spricht.
Mit zu dem Erfolg beigetragen hat nach Ansicht des DAI auch die stark gestiegene Zahl an Neo-Brokern, die über Trading-Apps den Kauf und Verkauf von Wertpapieren am Smartphone ermöglichen. Anleger profitieren dabei von niedrigen Kosten und einer hohen Benutzerfreundlichkeit. In 2020 kamen rund 600.000 neue Anleger aus der Altersgruppe der unter 30-Jährigen neu an die Börse, auch angezogen von sozialen Medien und Finanz-Influencern, die auf den Plattformen Grundlagenwissen zur Geldanlage vermitteln. Damit sorgen Aktien bei der jungen Generation für Gesprächsstoff. Das gilt für Anlageprodukte wie Fonds, aber auch für Einzelaktien. Der Anteil jugendlicher Sparer, die gezielt in einzelne Unternehmen investieren, ist laut DAI auf 22 Prozent angewachsen.