Studie zur gesetzlichen Rente
Nur noch 17% der Deutschen blicken positiv auf die eigene Rente
Die private Altersvorsorge ist so wichtig wie nie: nur noch ein kleiner Teil der Bürger glaubt, dass die gesetzliche Rente im Alter einen guten Lebensstandard garantiert. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des Online-Brokers XTB.
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Wenig Hoffnung auf Ruhestand mit gesetzlicher Rente
Beim Gedanken an ihren späteren Ruhestand herrscht bei Verbrauchern in Deutschland wenig Hoffnung. Nur noch 17,2% der volljährigen Bundesbürger sind zuversichtlich, dass sie durch ihre gesetzliche Rente oder Pension im Alter abgesichert sein werden. Fast zwei Drittel (65,0%) hingegen sehen schwarz, wenn sie an ihre zukünftige Rente denken. Immerhin: 17,8% bewerten die Entwicklung als neutral. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage des Meinungsinstituts Civey im Auftrag des europäischen Online-Brokers XTB.
„Die Ergebnisse sind erschreckend“, so Jens Chrzanowski, Deutschlandchef bei XTB, „eine deutliche Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger blickt negativ auf ihren Ruhestand und entwickelt konkrete Zukunftsängste. Fakt ist, kaum noch jemand hat das Gefühl, dass die gesetzliche Rente ein sorgenfreies Leben im Alter garantiert.“
Renten-Zuversicht steigt mit dem Alter tendenziell
Insbesondere die junge Generation malt ein eher schlechtes Bild von der eigenen Rente. 8 von 10 (79%) Deutschen zwischen 18 und 29 Jahre sind nicht zuversichtlich, wenn es um den Ruhestand geht. Das ist deutlich mehr als der Durchschnitt und zeigt, wie pessimistisch Menschen sind, die gerade erst mit beiden Beinen im Arbeitsleben stehen.
Allerdings steigt mit dem Alter die Zuversicht, was die finanzielle Versorgung betrifft. 50- bis 64-Jährige, also Personen, die tendenziell bald in Rente gehen, sind mit 22,5% so zuversichtlich wie keine andere Altersgruppe. „Das ist zwar im Vergleich zum Durchschnitt kein besonders hoher Wert, zeigt aber, dass mit zunehmendem Alter positiver auf den Ruhestand geblickt wird. Das kann ein einmaliger demographischer Effekt sein, da die Finanzierung der eigenen Rente durch jüngere Renteneinzahler als sicher erscheint. Es kann aber auch daran liegen, dass die Rente parallel durch private Altersvorsorge aufgebessert wird. Denn die Umfrage zeigt auch: der wichtigste Grund fürs Sparen ist die Altersvorsorge. 44 Prozent der deutschen Sparer legen Geld alleine zu diesem Zweck an. Wer frühzeitigen und effektiven Vermögensaufbau betreibt, blickt mitunter optimistischer in die Zukunft. Deshalb ist es umso wichtiger, dass junge Generationen sich frühestmöglich Gedanken um private Altersvorsorge machen“, kommentiert Jens Chrzanowski die Umfrage.
Frauen blicken deutlich pessimistischer auf den Ruhestand als Männer
Dass eine private Altersvorsorge Sinn ergeben kann, zeigt sich auch im Vergleich der Rentenerwartung von Frauen und Männern. Während fast jeder fünfte Mann (18,8%) optimistisch auf den Ruhestand blickt, sind es bei Frauen nur 15,4%. Deutliche Unterschiede zeigen sich bei der Sorge um die gesetzliche Rente: 70,8 % der Mitbürgerinnen sind besorgt um ihren Ruhestand, bei Männern hingegen sind es mit 59,2 % deutlich weniger als der Durchschnitt.
„Da Frauen sich häufig länger um den Nachwuchs oder um die Pflege von Angehörigen kümmern, ergeben sich am Ende der Erwerbstätigkeit Lücken in den Rentenbeiträgen. Da die gesetzliche Rente dadurch sinkt, ist es insbesondere für Frauen ratsam, parallel zur gesetzlichen Rente privat für das Alter vorzusorgen. Schon ein Sparplan, auf dem regelmäßig kleine Beiträge eingezahlt werden, kann die Rente nach einigen Jahren deutlich aufbessern“, rät Jens Chrzanowski.
Das Potenzial von Sparplänen
Ein Rechenbeispiel zeigt Renditemöglichkeiten für die private Altersvorsorge auf: Hätten Anleger seit dem 01.01.2010 für ihre Altersvorsorge monatlich 100 Euro in den beliebten ETF-Index MSCI World investiert, hätten sie über 14 Jahre insgesamt knapp 16.900 Euro investiert und somit einen Gewinn von etwas über 20.000 Euro erzielt. Der MSCI World Index ist in dieser Zeit über 350 Prozent gestiegen. „Auch wenn man mit geringen Beträgen nicht unbedingt zum Millionär wird, lässt sich mit der Zeit ein ordentliches finanzielles Polster ansparen, Kleinanleger können dem Ruhestand mit weniger Sorge entgegenblicken“ sagt Jens Chrzanowski.
In diesem Zusammenhang hebt er die Möglichkeiten von Plänen mit noch geringerer Sparquote hervor: „Mit einem ETF-Sparplan können selbst junge Leute mit kleinem Budget unkompliziert und unter Einsatz niedriger monatlicher Beträge – bei XTB etwa ist ein Sparplan schon ab 15 Euro im Monat möglich – kontinuierlich ein kleines Vermögen für die Zukunft aufbauen, zu dem sich über die Jahre oder Jahrzehnte neben der Summe der einzelnen Beträge noch die Wertentwicklung der im ETF berücksichtigen Märkte und Werte addiert“, so Jens Chrzanowski weiter. Zieht man hier wieder den ETF auf den MSCI World mit seiner durchschnittlichen Jahresrendite von rund 8,65% in den letzten 20 Jahren heran und rechnet diese Zahlen auf die nächsten 20 Jahre auf, ergeben sich bei einem monatlichen Sparplan von fünfzehn Euro eine Gesamtrendite von rund 5.600 Euro – und dass bei einer Gesamteinzahlung von 3.600 Euro.
Ostdeutsche sind zufriedener mit der Rente
Wenn es um die gesetzliche Rente geht, zeigen sich zwischen Ost- und Westdeutschland einmal mehr Differenzen. Ostdeutsche blicken laut dem Meinungsinstitut Civey deutlich positiver in die Zukunft, Westdeutsche sind deutlich besorgter um die Rente: Während im Osten jeder Fünfte (19,9%) zuversichtlich dem Ruhestand entgegenschaut, sind es im Westen nur 16,2%. Dort ist man auch besonders wenig zuversichtlich: Über zwei Drittel (67,2%) der Westdeutschen machen sich Sorgen um die eigene Rente, im Osten sind es mit 57,9% deutlich weniger.
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