Anlaufstelle für neue Finanzprodukte
Das private Girokonto als Ankerpunkt stand im Fokus einer aktuellen Studie, die von der Frankfurter Unternehmensberatung Investors Marketing im Frühjahr 2020 durchgeführt wurde. Dabei zeigte sich, dass der Status als Hausbank für die Geldinstitute sehr wichtig ist, denn sie stellt eine wichtige Anlaufstelle für neue Finanzprodukte dar. 42 Prozent der befragten Kunden gaben an, sich zuerst an die als Hausbank wahrgenommene Bank zu wenden, wenn es beispielsweise um Kreditanfragen geht. 70 Prozent der Bankkunden definieren ihre Hausbank über das Gehaltskonto.
Je nach Bankenmodell variiert die Hausbankquote: Sparkassen, Volks- und Raiffeisenbanken erreichen eine Hausbankquote von über 90 Prozent, bei den Geschäftsbanken sind es 58 Prozent. Die Direktbanken verbuchen eine Quote von 39 Prozent. Direkt- und Geschäftsbanken sei es in der Vergangenheit zwar gelungen, mit Neukundenmaßnahmen erfolgreich Konten am Markt zu gewinnen, erklärt Thomas Wollmann, Vorstand von Investors Marketing, allerdings hätten sie einen großen Teil nicht zu umfassenden Kundenbeziehungen ausbauen können, so der Branchenexperte.
Der Kunde im Mittelpunkt
28 Prozent der Befragten führen mehrere Konten bei verschiedenen Bankinstituten. Umso wichtiger ist es für die Banken, sich abzuheben und das Vertrauen des Kunden als Hausbank zu gewinnen. Über 70 Prozent der Studienteilnehmer schätzen bei einer Bank Einfachheit, Komfort, Verlässlichkeit und einen seriösen Ansprechpartner für ihre individuellen Belange. Weniger Bedeutung haben dagegen Rabatte bei den Kontogebühren. Die konsequente Ausrichtung am Kunden sei eindeutig die nachhaltigste Strategie, betont Wollmann.
Wie aus der Erhebung weiter hervorgeht, hat es sich bewährt, unterschiedliche Kontovarianten anzubieten. So lassen sich verschiedenen Kundenwünsche besser bedienen: 30 Prozent der Befragten bevorzugen einen Preisvorteil für Online Banking, 29 Prozent legen Wert auf einen niedrigen Grundpreis für das Girokonto, kombiniert mit Leistungen, die einzeln abgerechnet werden. 20 Prozent der Studienteilnehmer wiederum möchten einen Pauschalpreis, der alles abdeckt.