Studie: Verbraucher würden gerne mit digitalem Euro bezahlen

Jeder Fünfte würde Digitalen Euro mehrmals pro Woche nutzen

Im Durchschnitt sieht jeder vierte Europäer den Digitalen Euro als Ergänzung zum Bargeld. Laut einer aktuellen Studie würde nahezu jeder Fünfte den Digitalen Euro mehrfach pro Woche nutzen. Insbesondere die Kriterien schnell, sicher und überall akzeptiert sprechen für den Digitalen Euro.

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Ähnliche Erwartungen an den Digitalen Euro

In der aktuellen YouGov-Erhebung für BearingPoint äußerten 13 Prozent der Befragten in Deutschland die Einschätzung, dass der digitale Euro (CBDC) innerhalb der ersten fünf Jahre nach seiner Einführung das Bargeld ersetzen wird. - Quelle: Shutterstock.com

Bargeld ist auch im europäischen Vergleich das Maß aller Dinge, in Österreich und Deutschland ist die Nutzung am häufigsten, in Finnland am geringsten. Trotz der deutlichen Unterschiede bei der Bargeldnutzung ist die Erwartung zum Einsatz des Digitalen Euro in allen Ländern relativ gleich. Der Digitale Euro würde primär beim Online-Shopping eingesetzt werden. Die Kriterien kostenfrei und überall akzeptiert 24/7 (online und offline) ermutigen die Befragten am meisten, den Digitalen Euro zu nutzen. Das zeigt eine neue Umfrage der Management- und Technologieberatung BearingPoint in sieben europäischen Ländern.

Bargeld ist häufigste Zahlungsmethode in den deutschsprachigen Ländern

In Deutschland ist mit 71% und in Österreich mit 79% die Häufigkeit der Bargeldnutzung deutlich ausgeprägter gegenüber anderen europäischen Ländern. Befragte aus den Ländern Schweiz (63%), Irland (61%), den Niederlanden (57%) und Frankreich (55%) zeigen ein relativ hohes Nutzungsverhalten, liegen jedoch deutlich hinter Deutschland und Österreich. In Finnland ist die Bargeldnutzung mit 43% deutlich geringer.

78% der Befragten sehen in Österreich in den nächsten fünf Jahren keine Abkehr von der Bargeldnutzung und stehen hiermit an der Spitze der Studie. Auch in den weiteren untersuchten Ländern kann sich eine deutliche Mehrheit (im Durchschnitt 63%) keine Abkehr von Bargeld in diesem Zeitraum vorstellen. Mit dem Höchstwert von 36% erwartet im Gegensatz dazu in Finnland mehr als jeder Dritte, dass Bargeld in fünf Jahren nicht mehr genutzt wird.

Jeder fünfte Europäer würde Digitalen Euro häufig nutzen

Die Beliebtheit von Bargeld spiegelt sich auch in der Häufigkeit der Nutzung von Bargeld wider. Die mehrfach wöchentliche Nutzung ist in Österreich mit 73% und Deutschland mit 66% deutlich ausgeprägt. Dahingegen nutzen nur 19% der Befragten in Finnland Bargeld mehrfach wöchentlich. Trotz der deutlichen Unterschiede bei der Bargeldnutzung ist die Erwartung zum Einsatz des Digitalen Euro in allen Ländern homogen: Nahezu jeder fünfte Studienteilnehmer (länderübergreifend zwischen 15% und 21% der Befragten) würde den Digitalen Euro mehrfach pro Woche zu nutzen.

“Die Tatsache, dass die Nutzung von Bargeld ein hohes Niveau zeigt, liegt unter anderem daran, dass in unsicheren Zeiten das Bargeld als besonders vertraut und sicher empfunden wird”, sagt Christian Bruck, Partner und Experte für das Thema Zahlungsverkehr bei BearingPoint: “Interessant ist, dass trotz der Unterschiede bei der heutigen Bargeldnutzung der Digitale Euro zukünftig durchschnittlich von jedem Fünften mehrfach pro Woche genutzt werden würde. Dies unterstreicht das Potential des Digitalen Euros. Dabei scheint den Befragten wichtig, dass dieser überall, rund um die Uhr akzeptiert werden würde und kostenfrei angeboten wird.”

Rund jeder Dritte hat noch nichts vom Digitalen Euro gehört

Dass der Digitale Euro gemäß offizieller Kommunikation der Europäischen Zentralbank das Bargeld nicht ersetzen, sondern ergänzen soll, spiegelt sich auch in den Umfrageergebnissen wider. Durchschnittlich erwarten rund 26% der Befragten, dass der Digitale Euro als Ergänzung zu bereits vorhandenen Zahlverfahren genutzt wird. Der Informationsstand zum Digitalen Euro ist in Österreich am ausgeprägtesten, lediglich 27% der Befragten geben an, noch nichts davon gehört zu haben. Dies könnte auch an der aktuellen, intensiven politischen Diskussion zum Digitalen Euro liegen. Im Gegensatz dazu haben in Frankreich 43% der Befragten laut eigener Aussage noch nichts vom Digitalen Euro gehört.

Schnell, sicher und überall akzeptiert

Die Erwartungen an die Eigenschaften des Digitalen Euro sind über die Länder hinweg relativ gleich. Für die Befragten sind folgende Eigenschaften besonders wichtig: schnell, sicher und überall akzeptiert, dicht gefolgt von jederzeitiger Verfügbarkeit. Die ebenfalls abgefragte Eigenschaft Anonymität ist den Befragten beim Digitalen Euro mit Abstand weniger wichtig.

Das bevorzugte Einsatzgebiet für die Befragten, die den Digitalen Euro nutzen würden, ist klar das Online-Shopping, in Irland würde ihn sogar jeder Zweite dort einsetzen. In allen Ländern würde der Digitale Euro auch relativ häufig bei täglichen Aktivitäten, wie z.B. im Supermarkt oder an der Tankstelle, genutzt werden. Am wenigsten häufig würde der Digitale Euro genutzt werden, um Geld an Freunde zu senden.

Die Kriterien kostenfrei und überall akzeptiert 24/7 (online und offline) ermutigen die Befragten am meisten, den Digitalen Euro zu nutzen. Das Vertrauen in die Datensicherheit wird als wichtigeres Kriterium zur Nutzungsentscheidung angesehen als eine großartige Benutzererfahrung.

Hausbank erhält höchstes Vertrauen für Transaktionsdaten des Digitalen Euro

Die Ergebnisse der Umfrage zeigen in Bezug auf das Anvertrauen der Transaktionsdaten ein sehr heterogenes Bild. In Finnland würden 58% der Befragten die Transaktionsdaten der eigenen Hausbank anvertrauen, im Gegensatz zu den Niederlanden mit nur 7%. Das Anvertrauen der Daten an die Zentralbank ist in den Niederlanden mit 27% am stärksten ausgeprägt und liegt sogar noch vor der Schweiz (21%). Technologieunternehmen wie Apple, Google oder Amazon würden die Wenigsten ihre Transaktionsdaten anvertrauen wollen.

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