Mehr als drei Viertel der unter 30-jährigen streben Wohneigentum an
Der Wunsch der Bundesbürger nach einem Eigenheim ist groß – trotz der in diesem Jahr gestiegenen Kaufpreise. Das ergibt eine aktuelle Studie von Civey im Auftrag des unabhängigen Baufinanzierungsvermittlers Baufi24. 56,9 Prozent der Befragten gaben an, dass sie gerne Wohneigentum besäßen. 62,1 Prozent der Befragten stuften den Wunsch als „hoch“, 58,5 Prozent als „sehr hoch“ ein.
Am stärksten ausgeprägt ist das Interesse an den eigenen vier Wänden bei der jungen Zielgruppe. 75,3 Prozent der 18-29-Jährigen und 66,6 Prozent der 30-39-Jährigen erklärten, sie würden gerne Wohneigentum besitzen. Als wichtigsten Grund für den Immobilienwunsch nannten 66,1 Prozent der Befragten „Unabhängigkeit“, gefolgt vom „Gefühl der Sicherheit“ bei 54 Prozent der Umfrageteilnehmer. Finanzielle Aspekte wie ein „gutes Investment“ oder die „langfristige Kosteneffizienz“ spielten lediglich für 36,7 bzw. 36,6 Prozent der Probanden eine Rolle.
Limit für Kaufpreis liegt bei einer halben Million Euro
Beim Kaufpreis der Immobilie zur Selbstnutzung haben die Bundesbürger unterdessen klare Vorstellungen: Alles, was unter einer halben Million Euro liegt, scheint vorstellbar. Die Mehrheit von 29,7 Prozent würde für einen Kauf bis maximal 249.999 Euro aufwenden, während sich mit 26,8 Prozent eine fast ebenso große Anzahl der Befragten einen doppelt so teuren Immobilienkauf, nämlich bis 499.999 Euro, vorstellen kann – danach schwindet das Interesse deutlich. Bei Kapitalanlegern wäre die Bereitschaft, bis zu knapp einer halben Million Euro für die Wunschimmobilie auszugeben, die sie dann vermieten würden, mit 36,7 Prozent noch etwas größer; für 22,1 Prozent der Umfrageteilnehmer wäre schon nach 249.999 Euro Schluss.
Aus der Baufi24-Umfrage geht zudem hervor, welche Maßnahmen Interessenten zum Eigentumserwerb bevorzugt treffen würden. Um sich den Traum von den eigenen vier Wänden zu ermöglichen, würden 30 Prozent auf Urlaub verzichten, weitere 30 Prozent planen, feste Beiträge zu sparen. 19 Prozent möchten ihr Geld anlegen und 17 Prozent häufiger zuhause kochen.
Monatsrate von 500 bis 1000 Euro für die Hälfte der Befragten
Gleichfalls scheinen die Mittel zur Finanzierung knapp kalkuliert: So gaben 26,6 Prozent der potenziellen Wohnungskäufer an, lediglich bis 500 Euro im Monat für einen Kredit aufwenden zu können. Fast ebenso viele Umfrageteilnehmer geben allerdings auch an, nicht zu wissen, welche finanziellen Mittel jeden Monat im Falle eines Immobilienkaufs aufgewendet werden könnten. Für den Fall des Erwerbs von Wohneigentum als Kapitalanlage sind Vorstellungen über die Einnahmen indes klarer: So gab mit 42 Prozent die deutliche Mehrheit an, sich monatliche Mieteinnahmen zwischen 500 und 1000 Euro pro Monat zu versprechen. Genauso hoch liegt die derzeitige Warmmiete für 50,4 Prozent der Befragten.
“Diese Wunschrate der befragten Studienteilnehmer ist in der aktuellen Situation schwer umzusetzen, wenn man davon ausgeht, dass der Kreditnehmer 20 Prozent Eigenkapital einbringt: Bei einem Immobilienkredit in Höhe von 250.000 EUR und 20 Jahren Volltilgung bei 3,98 Prozent effektivem Zinssatz - einer Rate von monatlich 1.502,08 EUR.” ergänzt Baufi24-CEO Tomas Peeters.
„Die Sehnsucht der Bundesbürger nach Wohneigentum und damit verbunden ein Gefühl von Sicherheit und Unabhängigkeit ist trotz Marktturbulenzen ungebrochen hoch”, fasst Peeters zusammen und ergänzt: “Der Wunsch nach einer niedrigen monatlichen Rate von 500 bis 1000 Euro und die Bereitschaft, maximal 250K bis 500K Euro für Eigentum auszugeben, ist alarmierend. Auch, wenn die Kaufpreise sinken, benötigen wir flächendeckende Programme, damit sich Bürgerinnen und Bürger Wohneigentum leisten noch können.”