Studie: Abschaffung von Bargeld ist derzeit noch keine Option

Studie zur Bargeldnutzung: Bargeldlos ist keine Option – Bargeld wird noch gewünscht

Laut einer aktuellen Studie ist die vollständige Abschaffung von Bargeld keine Option, denn Cash hat einige vorteilhafte Eigenschaften. So ist Bargeld relativ unabhängig von Krisen und digitalen Systemausfällen. Zudem kann es von allen Menschen gleichermaßen genutzt werden.

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Die Abschaffung von Bargeld ist keine Option

Eine neue Studie von Diebold Nixdorf in Kooperation mit YouGov bestätigt: Auch Kunden, die digital oder mit Karte bezahlen, lieben Bargeld – vor allem als Backup für den Fall, dass Kassensysteme ausfallen. - Quelle: Shutterstock.com

Auch wenn viele Verbraucher in Deutschland heute digital oder mit Karte bezahlen, ist Bargeld nach wie vor beliebt. Viele schätzen die Verlässlichkeit von Cash, wenn Kassensysteme ausfallen. Zudem haben Münzen und Scheine den Vorteil, dass sie von allen Menschen gleichermaßen genutzt werden können - auch ohne eigenes Konto oder Geldkarte. Zu diesen Ergebnissen kommt eine aktuelle Studie, die YouGov im Auftrag des Geldautomatenherstellers Diebold Nixdorf durchgeführt hat.

49 Prozent der Befragten, also knapp die Hälfte, sehen in der Abschaffung von Bargeld ein gesellschaftliches Risiko: es würde den Ausschluss bestimmter Bevölkerungsteile bedeuten und stelle ein Systemrisiko dar, etwa im Fall einer Naturkatastrophe oder eines Angriffs. So brachte ein flächendeckender Ausfall aller digitalen Zahlungssysteme wie etwa bei der Drogeriekette dm fast jeden vierten Umfrageteilnehmer (23 Prozent) in den vergangenen zwölf Monaten in eine Situation, in der elektronische Zahlungswege versagt haben.

Schlüsselrolle bei der finanziellen Inklusion

Dem Bargeld kommt auch eine Schlüsselrolle bei der finanziellen Inklusion zu, wie die Studie bestätigt. So kennt knapp ein Drittel der Befragten (29 Prozent) mindestens eine Person, die auf Bargeld angewiesen ist – das können etwa minderjährige Personen sein, die ihr Taschengeld in bar erhalten oder alte Menschen, die nicht mit digitalen Bezahlmethoden umgehen können.

Laut der Studie hat Bargeld auch für Menschen mit einem niedrigeren Einkommen eine größere Bedeutung: rund 70 Prozent aller Menschen mit mittleren und hohen Einkommen zahlen bargeldlos, aber nur etwa 50 Prozent im niedrigeren Gehaltssegment.

Bankfilialen immer noch nachgefragt

Wie aus der Studie weiter hervor geht, würden 85 Prozent der Befragten kein Konto ohne Möglichkeit zur Bargeldabhebung eröffnen. Es sei gut zu wissen, dass die Bankfiliale bei Bedarf da ist, auch wenn man sie nicht so oft nutze, sagten 62 Prozent der Studienteilnehmer.

83 Prozent nutzen einen Geldautomaten mindestens einmal pro Monat. 13 Prozent haben sich innerhalb der letzten zwölf Monate über ihre Bank geärgert wegen der Deinstallation eines Geldautomaten. Dementsprechend ist auch ein Bankomat in akzeptabler Entfernung das zweitwichtigste Kriterium bei der Auswahl einer neuen Bank, nach dem Thema “Gebühren”.

Auch wenn die Nähe zu Bankfiliale oder Geldautomat fehlt, wird eine Bargeldversorgung im Einzelhandel eher als Lückenfüller angesehen - das Fehlen von Privatsphäre bei der Auszahlung ist hier das Hauptproblem. Kollaborationsmodelle zwischen Banken könnten die Kundenwünsche mit den Effizienz-Zielen der Unternehmen in Einklang bringen, meinen die Studienautoren. Denn fast jeder Dritte (27 Prozent) können sich vorstellen, gemeinsam von mehreren Banken betriebene Geldautomaten zu nutzen.

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