Die Commerzbank reagiert auf den wachsenden Druck im Bankgeschäft und legt ein Strategieprogramm vor. Das umfassende Sparpaket sieht weitreichende Änderungen für das Geldinstitut vor.
Umfassendes Sparprogramm
Die Commerzbank hat ein umfassendes Strategieprogramm mit dem Titel „Commerzbank 5.0“ vorgelegt. Im Grunde handelt es sich dabei um ein Sparpaket: es sieht vor, dass 4.300 Vollzeitstellen gestrichen und 200 Filialen geschlossen werden. Um zusätzliche Einnahmen zu generieren, will Deutschlands zweitgrößte Privatbank zudem die Mehrheitsbeteiligung an der M-Bank verkaufen. Dafür soll die deutsche Online-Tochter Comdirect vollständig integriert werden.
Schließung von Filialen notwendig
Damit ändert das Geldinstitut seine bisherige Strategie, über Jahre hielt man an dem Filialnetz mit rund 1.000 Standorten fest. Nun war der Druck durch Negativ- und Nullzinsen und die Online-Wettbewerber offenbar zu groß. Filialen würden auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen, sagte Privatkundenvorstand Michael Mandel. Allerdings seien 800 Filialen ausreichend für eine gute Versorgung der Bankkunden in Deutschland.
Investitionen in das mobile Banking
Um für die Zukunft gerüstet zu sein, investiert die Commerzbank 750 Millionen Euro in eine stärkere Digitalisierung ihres Geschäfts, etwa den Ausbau des mobilen Bankings. Mit der Strategie werde die Bank „wetterfest“, sagte Chef der Commerzbank Martin Zielke in Frankfurt.
Inaktiven Kunden wird gekündigt
Die neue Strategie der Commerzbank sieht ebenfalls vor, dass bis Ende 2023 eine Million neue Privatkunden angeworben werden sollen. Gleichzeitig möchte man einer Million inaktiven Kunden kündigen. Die Alt-Kunden, die das Institut 2009 von der Dresdner Bank übernommen hatte, kosteten Geld.