Junge Verbraucher in Deutschland sind sehr sparsam
Die deutsche Gen Z liegt beim Sparen vorne: Im Vergleich zu anderen Altersgruppen ist der Anteil der Sparer mit 91 % in der Gen Z am höchsten. Damit sparen innerhalb der jungen Zielgruppe knapp 10 % mehr als noch im letzten Jahr. Das geht aus der Studie “Money Management Report 2022” des Zahlungsdienstes Klarna hervor, die unter Verbrauchern in 13 Ländern durchgeführt wurde, darunter Deutschland, Australien und die USA.
Das zentrale Ergebnis der Studie: Die deutsche Jugend ist im internationalen Vergleich sehr sparsam. Die deutsche Gen Z liegt mit einem Anteil an Sparern von 91 % weit über dem internationalen Durchschnitt von 82 %. In Belgien etwa beträgt der Anteil der Sparer 85 %, in Schweden und Norwegen jeweils 88 %.
Sparziele Ausbildung, Reisen, eigene Immobilie
Außerdem kümmern sich junge Deutsche ebenfalls mehr als andere Altersgruppen um ihre Finanzen. So kontrollieren sie zum Beispiel häufiger ihren Kontostand, kategorisieren ihre Ausgaben und verwalten häufiger ihre Ersparnisse.
Bei den Ersparnissen geben 26 % der Gen Z an, Geld für Bildung wie zum Beispiel für Studium oder Ausbildung zurückzulegen. Bildung ist damit der am häufigsten genannte Sparzweck. Auf den dahinter liegenden Plätzen spart die Gen Z außerdem gerne für Reisen und das Eigenheim. Die etwas älteren Millennials sparen laut der Klarna-Umfrage am meisten für Urlaube, gefolgt von der Altersvorsorge.
Trend zur Geldanlage
Darüber hinaus sind die jüngeren der befragten Generationen besonders positiv gegenüber Anlageoptionen eingestellt: 26 % der Millennials und 24 % der Gen Z investieren monatlich. Besonders beliebte Investmentprodukte sind bei der Gen Z Aktien (52 %), gefolgt von ETFs (51 %). Weltweit sind Aktien die beliebteste Anlageoption (58 %), gefolgt von ETFs (48 %). In Deutschland ist es andersherum: Auf dem ersten Platz der Anlageoptionen liegen ETFs (67 %) und Aktien folgen (49 %). Die Gründe für das Investieren liegen häufig in der Altersvorsorge, denn drei von vier jungen Erwachsenen geben an, sie möchten auch im Alter ein finanziell unbeschwertes Leben führen und beginnen deshalb schon jetzt, ihr Geld anzulegen.
Karoline Bliemegger, Produktmanagerin bei Klarna sagt dazu: “Junge Menschen nehmen das Thema Finanzen stärker in die eigenen Hände und setzen dabei sowohl auf das klassische Sparen als auch auf Anlageoptionen. Dabei sind sie besonders versiert, was den Umgang mit digitalen Tools angeht, die ihnen helfen, Überblick über ihre Ersparnisse zu behalten und ihre Ausgaben zu verfolgen.”
Bargeld in Deutschland immer noch beliebt
Trotz des geänderten Sparverhaltens bleibt eine Präferenz bei den Deutschen für Bargeld als bevorzugtes Zahlungsmittel, wie die Umfrage zeigt: 43 % der Deutschen geben an, dass Bargeld ihr bevorzugtes Zahlungsmittel ist. Im Vergleich liegt der Anteil in Österreich bei 38 % und in den Niederlanden bei 26 %. Insbesondere die Skandinavier haben dem Bargeld bereits abgeschworen: In Dänemark ist Bargeld nur noch bei 16 % das bevorzugte Zahlungsmittel, in Schweden bei 15 % und in Norwegen bei 13 %.
Spannend ist außerdem folgende Beobachtung: junge Deutsche zahlen am liebsten mit dem Smartphone (Gen Z: 36 % und Millennials: 34 %), die Kartenzahlung wird deutlich weniger präferiert (Gen Z: 24 % und Millennials: 25 %). Gen Z und Millennials scheinen das Kartenzeitalter zu überspringen und sind Treiber für digitale Bezahlmethoden, wie Smartphone und Smartwatch.