Nachfrage nach Schließfächern steigt
Die Corona-Pandemie hat das Filialsterben der Banken beschleunigt und führt auch indirekt zu weiteren Veränderungen. So ist im vergangenen Jahr das Angebot an Schließfächern in Deutschland erheblich geschrumpft, was wiederum die Nachfrage nach einem sicheren Ort für die Verwahrung von Wertsachen befeuert hat. Darauf berufen sich zumindest zwei neue Startups, die jetzt in Berlin erste Filialen eröffnet haben.
Asservato und Trisor versprechen ihren Kunden eine innovative, technologie-gestützte Tresortechnik und hohen Versicherungsschutz. Beide beziehen ihre Tresortechnik vom schwedischen Anbieter Gunnebo. Das Geschäftsmodell kommt praktisch ohne menschlichen Kontakt aus: Der Tresorraum wird per Chipkarte geöffnet, ein Automat fragt den PIN-Code ab und scannt den Zeigefinger des Kunden. Kurz darauf bringt ein Roboter das persönliche Schließfach in eine Kabine.
Voll digital und gut versichert
Mit den automatisierten Schließfächern wollen die neuen Anbieter verschiedene Zielgruppen ansprechen: zum einen Personen, die etwa private Goldbestände sicher verwahren wollen, deren Bankfiliale aber geschlossen wurde oder die keinen Zugang zu einem Bankschließfach erhalten. Zum anderen Personen mit einem ultra-flexiblen Arbeitsleben wie etwa digitale Nomaden, die kurzfristig einen sicheren Ort für Dokumente und USB-Stick suchen. Die Anmeldung bei Anbietern wie Asservato erfolgt fast komplett digital und dauert nur wenige Minuten, die Chipkarte wird per Post versendet. Anders als bei den meisten Banken ist ein automatisiertes Schließfach monatlich kündbar. Zudem ist der Inhalt bei Asservato mit 30.000 Euro versichert, unabhängig davon, was es ist. Bei den klassischen Bankinstituten sind Inhalte von Schließfächern dagegen nicht automatisch versichert, wie die Stiftung Warentest erklärt.