Das IT-Debakel bei der Postbank hat viele Kunden verärgert. Jetzt hat die Bank angekündigt, ihren Kunden in bestimmten Fällen Schadenersatz zu zahlen.
Postbank-Kunden haben Anspruch auf Schadenersatz
Postbank-Kunden haben seit Monaten mit Problemen zu kämpfen, die offenbar durch eine IT-Umstellung bei der Bank ausgelöst wurden. Teilweise wurde der Zugriff auf das eigene Konto verweigert oder die Kunden konnten kein Geld mehr abheben, weder am Automaten noch am Schalter. Jetzt hat die Postbank über ihre Webseite mitgeteilt, dass Kunden unter bestimmten Umständen Anspruch auf Schadenersatz haben. Dazu heißt es auf der Postbank-Webseite:
“Ihnen ist ein finanzieller Schaden entstanden, weil wir etwas nicht schnell genug bearbeitet haben? Dann können Sie hier direkt einen Online-Antrag auf Schadensersatz stellen. Wichtig: Ihr Schaden muss mit einer Pfändung, einer Insolvenz oder der Bearbeitung Ihres Pfändungsschutzkontos zusammenhängen.”
Welche Kosten werden erstattet
Voraussetzung für den Antrag auf Schadenersatz ist laut Postbank, dass dem Kunden 2023 ein finanzieller Schaden entstanden ist, den er durch Belege nachweisen kann. Seit dem 20. Dezember 2023 können Postbank-Kunden einen Anspruch von bis zu 1.000 Euro geltend machen. Die Bank will die Anträge prüfen und das Geld bis zum Ende des Folgemonats erstatten.
Laut Bank können folgende Kosten erstattet werden:
- Entgelte innerhalb des privaten Girokontos (z.B. für Rücklastschriften, Scheck-Retouren, nicht ausgeführte Überweisung oder Daueraufträge)
- Externe Kosten (z.B. Mahngebühren, Verzugszinsen, Telefonkosten)
- Aber: die Arbeitszeit des Kunden für die Bearbeitung oder Abwehr der Schäden kann nicht geltend gemacht werden
Anhaltende IT-Probleme
Um die Probleme in der IT der Postbank zu beheben, hat die Deutsche Bank nach eigenen Angaben 800 zusätzliche Mitarbeiter eingestellt. Im Herbst 2023 hatte die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) einen Sonderbeauftragen zur Deutschen Bank entsandt, damit das IT-Debakel schneller gelöst werden sollte. Hintergrund ist offenbar eine IT-Umstellung von Kundenkonten der Postbank und der Deutschen Bank, die beide auf eine gemeinsame Plattform geführt wurden.