Sinkende Erlöse bei steigendem verwaltetem Vermögen
Deutschlands Private-Banking-Anbieter verwalten laut einer aktuellen Studie der Unternehmensberatung zeb zwar immer größere Mengen Kundengelder. Die Wertschöpfung bleibt aber aus. Unterm Strich verdienen die Institute mit ihren Kunden weniger Geld und machen teilweise sogar Miese.
Laut der Studie sind die Erlöse in den Segmenten Private Banking und Wealth Management der zehn größten Privatbanken in Deutschland in den vergangenen fünf Jahren um durchschnittlich 7,4 Prozent jährlich gesunken. In Euro bedeutet das einen Rückgang von 221 Millionen Euro im Jahr 2015 auf 162 Millionen Euro im Jahr 2019.
Eine offene und vertrauensvolle Kunden-Berater-Beziehung als Grundpfeiler für funktionierendes System
Im selben Zeitraum konnte hingegen ein Anstieg des betreuten Vermögens um jährlich rund 12,4 Prozent von 193 Milliarden Euro auf 308 Milliarden Euro verzeichnet werden. Um dieser Herausforderung zu begegnen sollten deutsche Private-Banking-Anbieter ihre Preise durchsetzen und die damit verbundenen Kosten senken.
Laut Studie funktioniere das mit einer guten, vertrauensvollen und offenen Beziehung der Kunden zum Berater sowie dem Ausbau eines Netzwerks. Zudem sollten sich Berater bewusst werden, dass Private-Banking-Kunden oft Unternehmer sind. Werde der Kunde hier intelligent abgeholt, ließe sich die Ergebnismarge mittelfristig deutlich steigern, zeigen sich die Studienautoren überzeugt.
So sieht laut Studie eine gute Private-Banking-Strategie aus
Das A und O ist eine umfassende, hochwertige Betreuung durch sehr gut ausgebildete Berater in den Instituten. Zudem halten die Studienautoren fünf weitere Themen für eine gute Strategie. Jene Themen, die im Fokus einer zukunftsorientierten Private-Banking-Strategie stehen sollten sind laut Studie:
- Digitalisierung besser verstehen und einsetzen,
- Aufbau langfristiger Beziehungen zur Generation der Erben,
- Nachhaltige Optimierung bei der Preissetzung,
- Proaktives Vorgehen beim Wertpapiergeschäft und
- Positionierung als Vorreiter bei nachhaltigen ESG-Investments.