Postbank verärgert Kunden mit IT-Panne
Eine IT-Umstellung hat bei der Postbank über den Jahreswechsel zu großen Einschränkungen bei den Bankdienstleistungen geführt. Verärgerte Kunden berichteten in den sozialen Medien davon, dass sie sich nicht in ihr Postbank Girokonto einloggen konnten oder nur ein Teil der Unterkonten und Details im Online-Banking zu sehen war, Transaktionen fehlschlugen oder nicht angezeigt wurden. Zeitweise war es zudem nicht möglich, Geld am Bankautomaten abzuheben oder die Karten für Bezahlvorgänge zu benutzen.
Die Postbank hatte die Systemumstellung allerdings zuvor angekündigt: „Aufgrund der angekündigten Systemumstellungen am Jahreswechsel steht Ihnen der Service vom 30. Dezember 2022, 17:00 Uhr bis 2. Januar 2023, ca. 14:00 Uhr nicht zur Verfügung“, hieß es auf der Postbank-Seite. Die Probleme hielten aber auch am Montagnachmittag noch an. Laut Zahlen des Verbraucherportals Allestoerungen.de gab es zeitweise sechsmal so viele Störungen wie üblich - die meisten davon beim Online-Banking (60%), Online-Login (33%) und den Geldautomaten der Postbank (7%).
Massive Probleme durch System-Migration
Hinter dem Debakel steckt eine der größten IT-Umstellungen im deutschen Bankensektor. Bei dem sogenannten Projekt Unity ging es um die Zusammenführung der Systeme der Deutschen Bank und ihrer Tochter Postbank. Rund vier Millionen Kundenkonten und insgesamt 19 Millionen Verträge sollten auf eine gemeinsame Plattform umgezogen werden. Ab 2025 wollen die Banken durch die Vereinheitlichung der IT von Einsparungen in Höhe von 300 Millionen Euro jährlich profitieren.
Im Rahmen der Umstellung wurde zudem eine neue Postbank-App eingeführt, die den alten Finanzassistenten ablösen soll. Hier zeigt sich bereits eine neue Baustelle: Postbank-Kunden sind unzufrieden mit den Neuerungen, denn die neue App bietet bislang weniger Leistungen als der Vorgänger. Lediglich die Abfrage von Konto-Umsätzen und einfache Überweisungen seien zum Start des neuen Angebots möglich, lautet die Kritik. Im Vergleich zu Banking-Apps der Konkurrenz ist das ein sehr magerer Leistungsumfang. Welche Funktionen in naher Zukunft geplant sind, ist noch nicht bekannt. Die Umstellung jetzt markiere einen „wichtigen Meilenstein des Gesamtprogramms“, das zur Jahresmitte abgeschlossen sein soll, heißt es in einer Erklärung der Postbank.