„Payment for Orderflow“-Verbot bedroht Geschäftsmodell der Neobroker

Regulierung: EU will „Payment for Orderflow“ nun doch verbieten

Mitte 2026 soll es soweit sein: die EU will das Modell “Payment for Orderflow”, kurz PFOF, verbieten. Das betrifft insbesondere Neobroker, die ihre Erlöse nicht über Handelsgebühren, sondern über das PFOF-Modell erhalten.

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PFOF-Verbot soll kommen

Schlechte Nachrichten für Neobroker: Wenn "Payment for Order Flow" von der EU verboten wird, dann werden die jungen Broker über neue Erlösmodelle nachdenken müssen. - Quelle: Shutterstock.com

Nach längerer Diskussion hat sich die EU nun doch entschieden, das Geschäftsmodell “Payment for Orderflow” (PFOF) zu verbieten. Bislang war ein PFOF-Verbot am Widerstand mehrerer Länder gescheitert, darunter auch Deutschland. Andere Länder in der EU haben das Verbot auf nationaler Ebene hingegen schon umgesetzt, etwa die Niederlande.

Bei “Payment for Order Flow” handelt es sich um ein Modell, das insbesondere Neobroker verwenden. PFOF bezeichnet die Vergütung, die Neobroker von spezialisierten Handelshäusern erhalten. Im Austausch dafür leitet der Broker die Wertpapier-Orders seiner Kunden an diesen bestimmten Market Maker weiter.

Im Gegenzug bieten die Neobroker ihren Kunden kostenlose Trades an, für die sie keine Ordergebühren zahlen müssen. Die Einnahmen kommen für die Neobroker also nicht von den Kunden, sondern von den Handelsplätzen in Form von Rückvergütungen. Online-Broker wie Robinhood und Trade Republic setzen auf dieses Erlösmodell.

Ende der 0-Euro-Trades bis 2026

Das PFOF-Verbot soll nach dem Willen der EU ab Juni 2026 gelten. Das Verbot ist laut einem Bloomberg-Bericht Teil eines umfassendes Reformpakets, auf das sich die EU-Mitgliedstaaten jetzt mit dem Europäischen Parlament geeinigt hätten. Dahinter stehen Bedenken der Regulatoren, dass Anleger durch PFOF zu suboptimalen Handelsentscheidungen verleitet würden. Wenn Neobroker etwa versuchen, die Orders ihrer Kunden an diejenigen Handelsplätze weiterzuleiten, die ihnen die höchsten Provisionen zahlen. Das hätte zur Folge, dass die Aufträge der betroffenen Kunden des Brokers nicht zu den bestmöglichen Kursen ausgeführt werden, weil hohe Provisionen auf anderen Wegen wieder eingespielt werden müssten.

Positiv ist die Entscheidung für jene Broker, die bereits Ordergebühren von ihren Kunden verlangen. Ihr Geschäftsmodell kann unverändert weiter bestehen, während andere Anbieter ihre Kunden erst an Ordergebühren “gewöhnen” müssen. Allerdings bleibt bis 2026 genug Zeit für die Neobroker, sich neue Erlösmodelle auszudenken. Die Zeiten von 0-Euro-Trades werden dann für die Kunden aber wohl vorbei sein.

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