Funding-Runde bringt 95 Millionen Dollar ein
Das britische Payment Fintech GoCardless hat spontan und erfolgreich eine neue Funding-Runde abgeschlossen. Dabei konnte das Team um CEO und Mitbegründer Hiroki Takeuchi 95 Millionen US-Dollar an frischem Geld einsammeln, was die Bewertung von GoCardless auf 970 Millionen Dollar hebt. Das britische Fintech steht damit kurz davor, ein Einhorn mit einem Wert von einer Milliarde Dollar zu werden. Unter den neuen Investoren sind die Wagniskapitalgeber von Bain Capital Ventures, Alphabet und Salesforce. GoCardless ist damit das jüngste aus einer Reihe von europäischen Startups, das beträchtliche Mittel von US-Geldgebern einsammeln konnte. „Es war in gewisser Hinsicht eine seltsame Runde, weil wir das nicht geplant hatten“, sagte GoCardless-CEO und Mitbegründer Hiroki Takeuchi gegenüber CNBC. „Wir dachten, wir würden nächstes Jahr Geld sammeln. 2020 war ein turbulentes Jahr, aber wir sind in dieser Zeit tatsächlich ziemlich erfolgreich gewachsen und haben in dem, was wir aufgebaut haben, viel Geschäftsresilienz gezeigt“, so Takeuchi.
GoCardless bedient 55.000 Kunden
GoCardless kann erheblich von der gestiegenen Nachfrage nach digitalen Zahlungen während der Corona-Pandemie profitieren. Nach Angaben des Unternehmens stieg der Umsatz im November um 46 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das 2011 gegründete Payment Fintech verarbeitet Lastschriftzahlungen für seine Geschäftskunden. Der Fokus liegt dabei auf wiederkehrenden Transaktionen wie Abonnements, Rechnungen und Raten, die direkt vom Bankkonto des Kunden eingezogen werden. Nach eigenen Angaben hat GoCardless mittlerweile 55.000 Kunden, darunter den britischen Investmentdienst Nutmeg und den Peer-to-Peer-Kreditgeber Funding Circle, die jedes Jahr Zahlungen in Höhe von18 Milliarden US-Dollar in über 30 Ländern abwickeln.
Open Banking als neue Chance
GoCardless will auch vom neuen Trend Open Banking profieren und in den eCommerce expandieren. Dank des neuen PSD2-Gesetzes haben Fintechs und andere zugelassene Drittanbieter jetzt Zugang zu Bankdaten und können Zahlungsdienste zur Verfügung stellen. Mit dem frischen Geld sollen unter anderem Bank-zu-Bank-Zahlungen als Alternative zu Kartenzahlungen vorangebracht werden. Das Unternehmen hofft, seine Zahlungsplattform mit der Option kombinieren zu können, sofort Geld von den Bankkonten der Kunden abzuheben und teure Kreditkartennetzwerke wie Visa und Mastercard zu umgehen.