Open Banking als Chance – so ist der Stand in der Schweiz
Open Banking bietet für die Finanzbranche ein großes Potenzial. Es kann bei den Kunden den Umgang und die Verwaltung mit den Finanzen grundlegend verändern. „Open Banking ist sicherlich eines der meistdiskutierten Themen unserer Zeit. Es wird die Finanzbranche, wie wir sie kennen verändern, und die Art und Weise, wie wir unsere Finanzen verwalten und Zahlungen tätigen, grundlegend beeinflussen“, sagt Dr. Daniela Massaro, Country Manager Mastercard Schweiz, gegenüber dem IT-Finanzmagazin.
Die Analyse von Mastercard zeigt, dass das Open Banking zwischen der Schweiz und seinen europäischen Nachbarn deutlich unterscheidet. Während die EU einen regulatorischen Ansatz verfolgt (Stichwort PSD2), hat sich in der Schweiz ein Branchen-gelenktes Open-Banking-Regime etabliert. Hier wird Open Banking über bilaterale beziehungsweise freiwillige Branchenvereinigungen und Standards implementiert.
Die wichtigsten Standardisierungsinitiativen der Schweiz
In der Schweiz haben sich drei wichtige Standardisierungsinitiativen entwickelt. Dazu zählen:
- OpenWealth API der OpenWealth Association (für vermögensverwaltungsbezogene Dienstleistungen),
- Common API der Swiss Fintech Innovations (deckt ein breites Anwendungsspektrum ab),
- Swiss NextGen API von Openbankingproject.ch (auf Kontoinformationen und Zahlungsauslösung fokussiert)
Daneben haben sich Plattformen herausgebildet, die mit eigenen API-Lösungen – wie beispielsweise SIX b.Link – die Datenanbieter und Datenbenutzer über Schnittstellen verbindet.
Vor- und Nachteile des Schweizer Open-Banking-Wegs
Laut der Marktanalyse führt dieses Vorhaben einerseits dazu, sich nur die sinnvollsten und nachgefragtesten Dienstleistungen am Markt halten. Andererseits könnte das Fehlen regulatorischer Eingriffe die Offenheit und Skalierbarkeit von Open Banking infrage stellen.
Generell sei die Entwicklung des Open Banking in der Schweiz weit fortgeschritten, allerdings noch in einem früheren Stadium als in der regulatorisch geprägten EU, schlussfolgert das Mastercard-Whitepaper.