Auch in Österreich ist das Bankensterben in vollem Gange. Seit dem Jahr 2000 ist die Anzahl der Kreditinstitute von 5.479 auf 4.140 Filialen im Jahr 2019 zurückgegangen.
Digitalisierung bringt Filialsterben mit sich
Die Digitalisierung hat die Bankenwelt fest im Griff. 59 Prozent aller österreichischen Bankkunden nutzen mittlerweile das Online-Banking. Die Konsequenz daraus: Viele Bankfilialen schließen. Während es im Jahr 2000 noch 5.479 Filialen gab, sind es 2019 nur noch 4.140 gewesen. Das ist ein Rückgang von rund 25 Prozent.
Laut der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) verzeichneten vor allem die Raiffeisen- und Volksbanken einen deutlichen Rückgang. Während es im Jahr 2000 noch 625 Raiffeisen-Hauptanstalten mit 1.741 Filialen gab, waren es 2019 nur noch 386 Hauptanstalten und 1.364 Filialen. Die Volksbanken konnten im Jahr 2000 noch auf 71 Hauptanstalten mit 472 Filialen blicken, 2019 waren es nur noch neun Hauptanstalten mit 265 Filialen.
Viele Teilzeitkräfte und neue Bereiche schönen die Statistik
Es gibt aber auch Wachstum zu verzeichnen – und zwar bei den Aktienbanken und Bankiers: Hier gab es im Jahr 2000 noch 61 Hauptanstalten mit 751 Zweiganstalten. 20 Jahre später stieg die Zahl auf über 42 Hauptanstalten mit 875 Filialen.
Positiv zu verzeichnen ist auch ein vergleichsweise geringer Rückgang der Beschäftigten. Während im Jahr 2000 insgesamt 75.071 Personen bei den Banken beschäftigt waren, sank der Wert für das Jahr 2018 nur leicht auf 73.508 Beschäftigte. Der nur leichte Rückgang wird von der OeNB damit erklärt, dass es mittlerweile viele Teilzeitbeschäftigungen gibt. Die Anzahl von Teilzeitkräften ist von 2000 bis 2018 um 130 Prozent gestiegen, während die Anzahl an Vollzeitbeschäftigten um 22 Prozent zurückgegangen ist. Zudem wurden viele Mitarbeiter von schließenden Filialen versetzt oder umgeschult. Hinzu kommt auch, dass in manchen Bereichen wie der IT das Personal entgegen dem Trend aufgestockt wurde.