Der neue digitale Personalausweis soll künftig auch dafür genutzt werden können, Bankgeschäfte online zu erledigen. So will es Digitalisierungsministerin Dorothee Bär. Die Pilotphase könnte noch dieses Jahr anlaufen.
Pilotprojekt für digitale ID-Karte
Seit dem 1. Januar 2021 gibt es die eID-Karte mit Online-Ausweisfunktion für alle Bürger der Europäischen Union. Der digitale Personalausweis ist mit einem Chip ausgestattet und kann so auch online verwendet werden, um sich auszuweisen. So können Behördengänge oder geschäftliche Angelegenheiten elektronisch erledigt werden. Im April hat die deutsche Digitalisierungsministerin Dorothee Bär (CSU) ein Pilotprojekt gestartet, das die Nutzungsmöglichkeiten der digitalen ID-Card ausweitet. So können Bürger seit Mai mit dem digitalen Personalausweis leichter in Hotels einchecken. Im nächsten Schritt sind Anwendungsmöglichkeiten im Bereich der persönlichen Bankgeschäfte geplant, wie das Online-Magazin Business Insider jetzt berichtet.
Online-Ausweis für Bankgeschäfte nutzen
So soll der digitale Ausweis dafür genutzt werden können, ein gesperrtes Konto zu entsperren, ein neues Konto oder Depot zu eröffnen oder einen Kreditvertrag abzuschließen. Seit November 2020 arbeitet die Digitalisierungsabteilung der Bundesregierung mit deutschen Geldinstituten zusammen, um mithilfe des digitalen Personalausweises Bankgeschäfte einfacher machen. Laut dem Medienbericht sind der Bundesverband der Deutschen Volks- und Raiffeisenbanken, die Commerzbank, die Deutsche Bank, die Deutsche Post sowie die Sparkassen Teil der Digitalisierungsinitiative.
Wann genau die neue Anwendung starten soll, ist noch nicht bekannt. Die Pilotphase mit ersten Nutzern könnte aber noch in diesem Jahr anlaufen, heißt es in dem Bericht. Derzeit laufe noch die Abstimmung mit den mitwirkenden Banken. Wer die Online-Ausweisfunktion nutzen möchte, muss seinen Personalausweis zunächst für digitale Anwendungen freischalten lassen. Außerdem benötigen Bürger eine sogenannte Wallet-App auf dem Smartphone, in der der Ausweis bereits hinterlegt ist. Unklar ist auch, inwiefern die Bankgeschäfte in Verbindung mit der e-ID vorhandene Anwendungen wie das Postident-Verfahren und die Identitätsprüfung über einen Videocall ersetzen.
Weitere Anwendungen geplant
Laut Digitalisierungsministerin Bär sollen bald 575 Verwaltungsdienstleistungen, wie zum Beispiel das Anmelden eines neuen Wohnsitzes für Bürger von zu Hause aus zu erledigen sein. Bislang sind in Deutschland 315 Services online möglich. Darüber hinaus sind weitere Anwendungsfälle angedacht wie etwa die Registrierung für DHL-Packstationen, der digitale Abschluss von Mobilfunkverträgen, der Zugang zu Liegenschaften und wiederkehrende Log-Ins beim Online-Shopping mithilfe des digitalen Personalausweises.