70 Prozent wollen nicht in Krypto investieren
Die Deutschen haben zwar ein steigendes Interesse an Kryptowährungen, sind gleichzeitig aber auch skeptisch gegenüber Bitcoin & Co, wie eine aktuelle Umfrage des Digitalverbands Bitkom ergeben hat. Lediglich drei Prozent der Befragten haben bereits direkt in Kryptowährungen investiert, vier Prozent indirekt über Fonds oder ETF. 19 Prozent haben zwar noch nie Kryptogeld gekauft, können sich das aber vorstellen. Die große Mehrheit allerdings, nämlich 70 Prozent der Befragten hat noch keine Kryptowährung gekauft und kann sich das auch nicht vorstellen.
Zwei Drittel haben kein Vertrauen in Kryptowährungen
Wie aus der Bitkom-Studie weiter hervorgeht, ist das Misstrauen der Deutschen gegenüber Kryptowährungen groß: Zwei Drittel der Befragten sagten, dass sie kein Vertrauen in Kryptowährungen hätten (69 Prozent) und diese nur etwas für Spekulantinnen und Spekulanten seien, die schnell Geld machen wollten (68 Prozent). Allerdings geht ein Drittel (33 Prozent) davon aus, dass sich Kryptowährungen als langfristige Geldanlage eignen und ein Fünftel (21 Prozent) sieht in Bitcoin & Co. sogar eine sichere Alternative zum etablierten Geldsystem.
„Die letzten ein, zwei Jahre waren geprägt von der Institutionalisierung und Regulierung des Krypto-Marktes", kommentiert Patrick Hansen, Bereichsleiter Blockchain beim Bitkom die Studienergebnisse. “Bei der Mehrheit der Privatinvestoren in Deutschland hat das bisher nicht zu einem Vertrauensschub geführt. Diejenigen, die investieren, tun das insbesondere zur langfristigen Geldanlage und nicht in erster Linie um Kryptowährungen als Zahlungsmittel zu nutzen. Kryptowährungen werden dabei ähnlich wie zum Beispiel Gold als alternative Anlageklasse zur Risikodiversifizierung genutzt“, so der Blockchain-Experte.
Interesse an Bitcoin wächst
Trotz des fehlenden Vertrauens ist das Interesse der Verbraucher an Bitcoin und anderen digitalen Währungen groß: 82 Prozent der Befragten haben schon einmal davon gehört oder gelesen. Im letzten Jahr waren es noch 76 Prozent, 2019 sogar erst 68 Prozent. 58 Prozent sagten aus, Kryptowährungen seien ihnen persönlich zu kompliziert - das sind immerhin acht Prozent weniger als im Vorjahr. „Die meisten kaufen Bitcoin & Co. auf deutschen und internationalen Kryptobörsen und -handelsplätzen”, erklärt Hansen. “Nur die allerwenigsten verwahren ihre Investments selbst in sogenannten Self-Hosted-Wallets. Inzwischen ist es auch möglich, indirekt über Finanzprodukte wie Zertifikate an den bekannten Aktienbörsen in Kryptowährungen zu investieren. Vor dem Investieren sollte man sich mit den Vor- und Nachteilen der verschiedenen Wege auseinandersetzen – und natürlich sollte sich jede und jeder bewusst sein, dass diese Investitionen risikobehaftet sind.“