Was tun, wenn im Alter die Pflegekosten steigen? Wer eine eigene Immobilie besitzt, kann diese für eine sogenannte “Immobilienrente” nutzen und so die eigenen Pflegekosten mitfinanzieren. Dabei gibt es verschiedene Optionen wie Leibrente oder Umkehrhypothek.
Pflege durch Immobilienrente finanzieren
Die meisten Menschen, die auf Pflege angewiesen sind, würden lieber zu Hause wohnen bleiben, als in ein Pflegeheim umzuziehen. Immobilienrenten bieten die Möglichkeit, in den eigenen vier Wänden zu bleiben und gleichzeitig zusätzliche Einnahmen daraus zu erzielen - beispielsweise, um die Pflege zu finanzieren.
Wie die Versicherung Hansemerkur in ihrer "Pflegestudie 2022" herausfand, gehen 35 Prozent der Deutschen davon aus, dass sie im Falle einer Pflegebedürftigkeit den Eigenanteil an den Pflegekosten nicht finanzieren könnten. 17 Prozent würden sogar den Verkauf ihrer Immobilie in Erwägung ziehen, um die Kosten tragen zu können. "Das muss nicht sein", sagt Georg F. Doll, Geschäftsführer der WIR WohnImmobilienRente GmbH, die das Portal Immorente.de betreibt: "Wer über 65 Jahre alt ist und eine eigene Immobilie besitzt, sollte stattdessen auch eine Immobilienrente in Betracht ziehen."
Leibrente bietet lebenslanges Wohnrecht
Gerade für pflegebedürftige Menschen ist die sogenannte “Leibrente” oft eine gute Lösung. Dabei wird das Haus zwar verkauft, aber die Verkäufer behalten ein lebenslanges Wohnrecht. Die Leibrente kann monatlich ausgezahlt werden und auf diese Weise gut zur Finanzierung der Pflege beitragen. Die Instandhaltung der Immobilie übernimmt üblicherweise der Käufer - das ist praktisch, wenn man dies selbst nicht mehr kann oder will.
Mehr Geld dank Umkehrhypothek
Bei einer “Umkehrhypothek” hingegen bleibt das Haus im Eigentum der Bewohner. Sie erhalten von der Bank einen Kredit, der meist in monatlichen Raten ausgezahlt wird und so ebenfalls zur Finanzierung der Pflege dienen kann. Zurückgezahlt wird der Kredit erst, wenn die Eigentümer ausziehen oder versterben und die Immobilie verkauft wird. "Wertüberschüsse stehen dann allein den Eigentümern oder ihren Erben zu", erklärt Georg F. Doll. "Viele unserer Kunden interessieren sich für die Umkehrhypothek, weil während der Laufzeit keine Kosten für Zinsen und Tilgungen anfallen. Insofern bleibt monatlich mehr Geld übrig - beispielsweise für die Kosten der häuslichen Pflege."
Die Höhe der Immobilienrente hängt von den individuellen Voraussetzungen sowie von der Immobilie ab. "Auf jeden Fall sollten Interessierte verschiedene Modelle prüfen, bevor sie sich entscheiden. Während der eine die Leibrente vorzieht, kann für den anderen eine Umkehrhypothek oder ein Seniorenkredit die bessere Lösung sein - oder eben doch ein Verkauf", erklärt Georg F. Doll.