Die Gestaltungsmöglichkeiten beim Banking verändern sich fortlaufend mit zunehmender Digitalisierung. Der aktuelle ibi Research Report zeigt unter anderem, mit welchen Trends wir in naher Zukunft rechnen können. Dabei wird deutlich, dass vor allem etablierte Banken Nachholbedarf haben.
Die Rolle von Open Banking in der Zukunft
ibi research hat mit dem Research Report „Banking-Trends 2021“ ein Stimmungsbild der Bankenbranche erfasst. Aufgezeigt werden die Trends der kommenden ein bis zwei Jahre. Dabei wird vor allem eins deutlich: Die etablierten Banken haben einen erhöhten Handlungsbedarf.
Im Bereich Open Banking spielen laut Studie vor allem produktspezifische Themen eine entscheidende Rolle. Darüber hinaus ist Open Banking am Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit von Banken beteiligt. Bei fünf von sechs Befragten spielt vor allem die Qualität der API-Portale für externe Entwickler eine wichtige Rolle. Laut Experten wird Open Banking in naher Zukunft auch beim Wertpapiergeschäft einen hohen Stellenwert einnehmen.
Änderungsbedarf bei BPO und Wealth Management
Bei der Auslagerung von komplexen und wissensintensiven Aktivitäten, dem Business Process Outsouring (BPO), sehen die Experten vor allem bei etablierten Banken einen höheren Bedarf als bei Fintechs und Direktbanken.
Beim Wealth Management besteht vor allem im Bereich von Privatbanken (50 Prozent) und Sparkassen sowie Großbanken (je 42 Prozent) nach Einschätzung der Studie Änderungsbedarf hinsichtlich der Produkte und Services. Den geringsten Änderungsbedarf sehen Experten hier bei BigTechs (21 Prozent) sowie Geschäftsbanken und Direktbanken (je 23 Prozent).
Ohne Digital Banking geht es nicht mehr
Hohes Potential im Digital Banking sehen die Befragten in der vollständigen Prozess-Digitalisierung (94 Prozent) und dem Angebot von Selbstberatungstools (90 Prozent). Die höchsten Marktpotentiale haben mit 79 Prozent beziehungsweise 77 Prozent unabhängige und banknahe IT-Dienstleister. Dahinter folgen FinTechs mit 56 Prozent, BigTechs mit 54 Prozent und etablierte Banken mit 50 Prozent.
Den größten Nachholbedarf für veränderte Produkte und Services im Digital Banking haben die Sparkassen (48 Prozent) und genossenschaftlichen Institute (46 Prozent). Zudem gaben 79 Prozent der Befragten an, dass Banken ohne modulare IT-Architektur künftig keine Rolle in Ökosystemen mehr spielen werden. Das macht deutlich, welchen Nachhol- und Handlungsbedarf etablierte Banken in den kommenden ein bis zwei Jahren haben werden.