Obwohl Bargeld in Deutschland immer noch sehr beliebt ist, wird es weniger genutzt als vor der Pandemie. Dementsprechend sinkt auch die Bedeutung der Geldautomaten für die Versorgung der Kunden mit Bargeld.
Rückgang der Geldautomaten setzt sich fort
Der Rückgang der Bargeld-Nutzung in Deutschland hat auch Auswirkungen auf die Geldautomaten: sie verlieren zunehmend an Bedeutung. Zum einen nutzen die Verbraucher immer häufiger das Smartphone oder eine Bankkarte zum Bezahlen, zum anderen bietet der Einzelhandel immer öfter die Möglichkeit, Bargeld an der Kasse abzuheben. Dadurch sinkt die Bedeutung der Geldautomaten für die Bargeldversorgung der Bürger. Vor der Corona-Pandemie 2019 gab es laut dem Bundesverband Deutscher Banken rund 58.400 Geldautomaten in ganz Deutschland. 2020 waren es nur noch knapp 56.900, also 1.500 weniger.
Filialabbau führt auch zu weniger Bankkautomaten
Diesen Trend bestätigt auch der Baden-Württembergische Genossenschaftsverbands (BWGV). 2017 habe es noch 2.700 Bankstellen bei den Genossenschaftsbanken in Baden-Württemberg gegeben, so der Verbandspräsident Roman Glaser. Ende 2021 seien es 2.263 gewesen – ein Rückgang um rund 430 Bankstellen. Mit den Sparkassen kämen 1.840 Bankstellen dazu, zusammen gebe es also über 4.000 Bankstellen von Regionalbanken im Südwesten, bei 1.100 Gemeinden. Zu sagen, wir würden uns aus der Fläche massiv zurückziehen, wäre nicht richtig, betont der BWGV-Präsident. Die Zahl der Hauptstellen sei allerdings von 180 auf 144 und jene der Zweigstellen von 2.520 auf 2.119 zurückgegangen.
Der Betrieb eines Geldautomaten ist auch eine Kostenfrage: im Schnitt werden zwischen 20.000 und 25.000 Euro fällig. Die monatlichen Kosten liegen laut Branchenzahlen bei rund 2.000 Euro. Laut Braunschweigische Landessparkasse rechnet sich der wirtschaftliche Betrieb eines Geldautomaten erst ab mindestens 2.000 Transaktionen pro Monat. Hinzu kommt das Risiko, dass der Automat gesprengt oder über technische Tricks leergeräumt werden könnte.