Schnellwachsender Markt für Fintechs
Asien entwickelt sich zu einem schnellwachsenden Markt für Fintechs. Gerade in Regionen, die kaum mit Bankfilialen besetzt sind, greifen die Menschen auf internetgestützte Fintech-Dienste zu. Wie eine aktuelle Studie der Robocash Group zeigt, nutzten im vergangenen Jahr 67 Prozent der befragten Asiaten Fintech-Lösungen für ihre Zahlungen. Die Befragung wurde in Indien, Vietnam, Indonesien und den Philippinen durchgeführt.
Große Nachfrage nach Online-Krediten
Laut Studie bewarben sich zudem über 60 Prozent der Asiaten um einen Online-Kredit. Dabei kamen die meisten Kreditanfragen auf Fintech-Plattformen aus Indien und Vietnam, da die Verbraucher in diesen Ländern mehr Geld für Anschaffungen ausgeben. Die geringsten Fintech-Nutzerzahlen hatten die Philippinen. Die meisten Kunden begründeten ihre Kreditanfrage mit einem unerwarteten, dringenden Geldbedarf. Lediglich einer von zehn asiatischen Nutzern lieh sich regelmäßig Geld bei einem Fintech und zahlte dafür den höchsten Zinssatz.
Gewinner und Verlierer
Fintech-Unternehmen, die eWallet- und Online-Payment-Dienste anbieten, hatten 2019 in Asien noch mehr Zulauf als die Kreditsparte: Über die Hälfte der Befragten führte mehr als zwei digitale Zahlungen pro Woche durch. Am wenigsten nachgefragt waren digitale Investment-Lösungen: Nur acht Prozent der Studienteilnehmer gaben an, sie hätten im Jahr 2019 per Fintech investiert. Hier spielt vermutlich auch das niedrige Lohnniveau eine Rolle, Verbraucher in Asien verdienen im Durchschnitt weniger als im Westen. Wie die Studie zeigt, werden bestimmte Fintech-Dienste in Asien sehr gut angenommen, andere wiederum nicht. Von 400 Millionen erwachsenen Einwohnern in Südostasien haben nur 104 Millionen Zugang zum klassischen Banksystem. 198 Millionen Asiaten sind komplett abgeschnitten von der traditionellen Finanz-Infrastruktur, wie eine gemeinsame Untersuchung von Google, Temasek und Bain & Co ermittelt hat. Dementsprechend groß ist der Spielraum für innovative Zahlungsdienste.