36 neue Direkt-Beteiligungen im ersten Halbjahr 2019
Fintech-Investments nehmen bei den deutschen Banken einen immer höheren Stellenwert ein. Laut einer aktuellen Auswertung der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC gab es alleine zwischen Januar und Juli 2019 ganze 36 neue finanzielle Beteiligungen deutscher Banken an Fintechs. Im Vorjahr waren es für das ganze Jahr lediglich 39 neue Beteiligungen.
„Der Einsatz von Beteiligungskapital unterstreicht, dass es den etablierten Finanzdienstleistern mit den Kooperationen wirklich ernst ist“, sagt Sascha Demgensky, Fintech-Experte bei PwC. Einen Hauptteil der Partnerschaften machen operative, also nicht-finanzielle Kooperationen aus. In diesem Bereich, zu dem beispielsweise Vertriebspartnerschaften gehören, gab es laut der Auswertung in den ersten sieben Monaten 2019 ganze 70 neue Partnerschaftsankündigungen.
Banken investieren vorwiegend im B2B-Bereich
Dennoch: Die Anzahl der finanziellen Kooperationen wächst. Während 2018 noch auf ein direktes Investment zweieinhalb nicht-finanzielle Kooperationen kamen, liegt das Verhältnis aktuell bei eins zu zwei. „Je stärker das finanzielle Engagement ausfällt, desto größer dürfte am Ende auch die Chance sein, dass die Kooperation zu einem Erfolg wird“, ist sich Demgensky sicher. Ein aktuelles Beispiel ist die Deutsche Bank, die sich mit 25 Millionen Euro an dem Spareinlagenvermittler Deposit Solutions beteiligt hat.
Vor allem B2B-Fintechs erfreuen sich laut PwC bei den Banken großer Beliebtheit. Zwei Drittel der insgesamt 147 Start-up-Beteiligungen von deutschen Banken liegen im B2B-Bereich. Passend dazu legen die deutschen Finanzhäuser einen Großteil ihrer Investments in den Finance-Bereich. Dahinter kommen Beteiligungen rund um offene Programmierschnittstellen (APIs).
Laut der Auswertung kooperieren aktuell insgesamt 693 deutsche Banken mit Finanz-Startups – sowohl finanziell als auch operativ. Somit gelten die Banken als wichtigste Partner für Fintechs, noch vor den Versicherern mit 354 Start-up-Kooperationen und den Medienunternehmen mit 127 Partnerschaften.