Fintech übernimmt Online-Bank
185 Millionen US-Dollar ließ sich das Fintech LendingClub den Kauf seiner eigenen Bank kosten. Die in Boston ansässige Radius Bank, eine Online-Bank soll über Assets in Höhe von rund 1,4 Milliarden verfügen. Zum ersten Mal in der Geschichte der USA übernimmt ein Fintech-Unternehmen eine regulierte Bank. LendingClub, das auf Online-Privatkredite spezialisiert ist, will sich so einen besseren Zugang zu stabilen, günstigen Finanzierungen sichern. Einen ähnlichen Vorgang gab es 2019 in Deutschland, als das Fintech Raisin, Betreiber des Zinsportals „Weltsparen“ die MHB-Bank aus Frankfurt übernahm.
Hohes Einsparungspotenzial beim Funding
Der Kauf der Radius Bank ist tatsächlich ein neuer Schritt in der Fintech-Branche. Während Fintechs wie Robinhood oder Square sich darum beworben haben, selbst eine Bank zu werden, geht LendingClub mit der Übernahme der Online-Bank einen neuen Weg. LendingClub ist nach eigenen Angaben der größte Anbieter von Privatkrediten in den USA und seit 2014 an der New Yorker Börse. Durch den Kauf erhält das in San Francisco ansässige Unternehmen die Möglichkeit, neue Produkte für seine Kunden zu entwickeln, die Einnahmen zu diversifizieren und die Kosten für die Mittelbereitstellung wesentlich zu reduzieren: Laut LendingClub CEO Scott Sanborn könne man so bis zu 40 Millionen Dollar pro Jahr einsparen.