Wie aus einer aktuellen Studie hervorgeht, fühlt sich mehr als die Hälfte der Verbraucher in Deutschland finanziell nicht gut auf unerwartete Wendungen im Leben vorbereitet. Viele empfinden es zunehmend schwierig, die richtigen Finanzentscheidungen zu treffen.
Finanzentscheidungen werden immer schwieriger
Sechs von zehn Verbrauchern in Deutschland finden es immer schwieriger, die richtigen Vorsorge- und Finanzentscheidungen zu treffen. Das geht aus einer aktuellen Studie des Versicherers Swiss Life Deutschland und YouGov hervor. Zudem ist mehr als die Hälfte der Befragten finanziell nicht auf unerwartete Wendungen im Leben vorbereitet. 36 Prozent haben sich hingegen bewusst auf unvorhergesehene Risiken finanziell eingestellt.
“Das eigene Leben selbstbestimmt und ohne finanzielle Abhängigkeiten oder Ängste zu gestalten, ist ein wichtiges Grundbedürfnis vieler Menschen”, betont Jörg Arnold, CEO von Swiss Life Deutschland: “Die Studienergebnisse bestätigen, wie hoch der Beratungsbedarf in Deutschland ist.”
Finanzielle Selbstbestimmung ist für viele Verbraucher sehr wichtig
Für 80 Prozent der Studienteilnehmenden ist es ein elementares Bedürfnis, bei Finanzfragen selbstbestimmt entscheiden zu können. 69 Prozent fühlen sich für den Erfolg oder Misserfolg ihrer finanziellen Vorsorge selbst verantwortlich und 63 Prozent der Befragten sind überzeugt, dass finanzielle Selbstbestimmung und Unabhängigkeit für sie persönlich ein realistisches Ziel sind. Und dennoch fühlen sich derzeit 31 Prozent eher weniger selbstbestimmt, wenn es um Geld- und Finanzfragen geht.
45 Prozent der Umfrageteilnehmenden haben dabei in der Vergangenheit auch schon mindestens einmal eine wichtige finanzielle Entscheidung getroffen, die sie später gerne rückgängig gemacht hätten. Dabei hat rund ein Drittel sogar schon einmal eine größere Menge Geld verloren, weil er oder sie sich im Vorfeld nicht sorgfältig genug informiert hatte. 61 Prozent geben an, aus früheren (Fehl-) Entscheidungen gelernt zu haben und rund ein Viertel der Befragten würde sich nachträglich lieber beraten lassen. Vor allem die Generation der Babyboomer (Jahrgang 1946 bis 1964) und die Generation X (Jahrgang 1965 bis 1980) hätten sich bei Entscheidungen rund um den Ruhestand mit 24 bzw. 21 Prozent gewünscht, eine persönliche Finanzberatung in Anspruch genommen zu haben.
Durch Coronapandemie Fokus auf Finanzen
Geld zurückzulegen hat ein klares Ziel, so ein weiteres Ergebnis der Befragung: 59 Prozent der Menschen in Deutschland haben klare finanzielle Ziele und 37 Prozent planen in den kommenden zwölf Monaten eine Entscheidung mit größeren finanziellen Auswirkungen. Dabei hatte auch die Coronapandemie Einfluss: Seit Beginn der Pandemie vor mehr als zwei Jahren beschäftigen sich die Menschen in Deutschland immer mehr mit ihren Finanzen. So haben 36 Prozent die Pandemie zum Anlass genommen, sich auch mehr mit ihrer Vorsorgesituation auseinanderzusetzen und 37 Prozent haben mehr Geld zurückgelegt. Zudem plant etwas weniger als ein Drittel der Befragten in den kommenden Monaten Geld an der Börse anzulegen und fünf Prozent erwägen den Erwerb einer Immobilie.
Vermehrter Wunsch nach persönlicher Beratung
64 Prozent der Befragten finden, dass Beratung bei Finanz- und Vorsorgethemen wichtig ist. Für 52 Prozent wird die Unterstützung eines persönlichen Beraters oder einer Beraterin aufgrund irreführender Informationen im Internet sogar immer wichtiger. Vor allem bei einem wichtigen Vertragsabschluss ist die Interaktion in der persönlichen Finanzberatung für 67 Prozent der Befragten unabdingbar. Das Vertrauen in die Finanz- und Versicherungsberatung ist über alle Generationen mit insgesamt 79 Prozent hinweg groß, wobei über die Hälfte (58 Prozent) der Studienteilnehmer über keinen festen Berater bei ihrer Bank oder Versicherung verfügt.