Skandinavien wird ja oft als Paradebeispiel herangezogen, wenn es um soziale Themen geht – so auch bei der Rente. Schweden hat vor vielen Jahren mit einem öffentlichen Vorsorgefonds für gesicherte und vergleichsweise hohe Renten gesorgt – davon können Rentner hierzulande nur träumen. Das soll sich laut FDP und der Verbraucherzentralen möglichst bald ändern.
Mehr Rente durch global gestreute Aktienanlage
In Deutschland stagnieren die Renten im besten Fall, für die nächsten Jahre ist keine Rentenerhöhung in Sicht. Die junge Generation wird wahrscheinlich gar keine Rente mehr erhalten. Weniger rosige Aussichten also. Abhilfe schaffen kann eine Absicherung über die Aktienfonds. Wie das funktioniert, zeigt Schweden seit einigen Jahren mit beeindruckendem Ergebnis.
Vor rund 20 Jahren gab es in Schweden eine Rentenreform, wobei Teile der Umlage durch Kapitaldeckung ersetzt wurden. Mithilfe eines öffentlichen Vorsorgefonds, der nach wissenschaftlichen Erkenntnissen zusammengestellt und von Experten verwaltet wird, stocken schwedische Rentner durch eine global gestreute Aktienanlage ihre Rente auf.
FDP fordert „Gesetzliche Aktienrente“
Die Teilnahme am Fonds ist für die Schweden Pflicht. Dafür wurde der Beitrag zur Umlage entsprechend reduziert. Die Schweden haben aber die Wahl, ob sie den öffentlichen Vorsorgefonds oder lieber ein privates Angebot nutzen wollen. Ein Großteil der Schweden entscheidet sich für Ersteres.
Eine global gestreute Aktienanlage durch einen öffentlichen Vorsorgefonds kann also die Altersvorsorge besser machen. Die Freien Demokraten plädieren dafür, es den Schweden gleichzutun und im Rahmen einer „Gesetzlichen Aktienrente“ solch einen öffentlichen Fonds auch in Deutschland einzuführen. Somit könnte man eine Säule der Altersvorsorge breiter aufstellen.
Vzbv sieht Rentenfonds als Riester-Ersatz
Langfristig gesehen könne man so die Rentenfinanzen stabilisieren und zugleich die Vorteile der gesetzlichen Rentenversicherung erhalten. Gleichzeitig könnte das Rentenniveau wieder angehoben und sogar gesteigert werden. Das wäre laut der FDP vor allem für Geringverdiener wichtig.
Der Bundesverband der Verbraucherzentralen vzbv fordert bereits seit Langem einen staatlich organisierten Vorsorgefonds wie es ihn bereits in Schweden gibt. Im Vergleich zu den Freien Demokraten soll der Fonds aber nicht Teil der gesetzlichen Rentenversicherung sein, sondern die unrentable und unflexible Riester-Rente ersetzen.