Weniger Falschgeld in Deutschland
Laut dem aktuellen Falschgeld-Bericht des Bundeskriminalamtes (BKA) setzte sich der rückläufige Trend der vergangenen Jahre auch im Jahr 2021 fort: es gab 16,7 % weniger Delikte. Wie in den letzten Jahren waren die bevölkerungsreicheren Bundesländer am stärksten von Falschgeldkriminalität betroffen. Trotz eines weiteren Rückgangs (-21,4 %) verzeichnete Nordrhein-Westfalen auch im Jahr 2021 die meisten Fälle. Lediglich Bayern, Berlin und Brandenburg meldeten eine jeweils höhere Anzahl an Delikten im Vergleich zum Vorjahr.
Falschgeld-Handel verlagert sich ins Internet
Dagegen ist der Anteil des im Internet gehandelten Falschgelds in den vergangenen Jahren stetig angewachsen. Dies betrifft sowohl Angebote und Verkäufe im frei zugänglichen Internet (insbesondere soziale Netzwerke und Messengerdienste) als auch im Darknet (einschlägige Handelsplattformen und Foren). Polizeilichen Schätzungen zufolge wird mittlerweile mehr als die Hälfte des in Deutschland festgestellten Falschgelds im Internet bzw. Darknet verkauft. Herstellungsequipment, Druckvorlagen und Handlungsanleitungen sind ebenfalls zunehmend online verfügbar.
Häufig genutzte Anonymisierungs- und Verschlüsselungsdienste erschweren zunehmend die Identifizierung von Tätern, die Falschgeld über das Internet verbreiten bzw. erwerben. Digitale Kryptowährungen, wie z. B. der Bitcoin, werden üblicherweise zur Bezahlung genutzt. Die Beteiligten an solchen Transaktionen sind ebenfalls nur mit erhöhtem Aufwand nachvollziehbar. Die abschließende Zustellung der Falschnoten an die Käufer erfolgt meist auf dem Postweg. Die bedeutendsten Fälscherwerkstätten wurden wie in den Vorjahren durch organisierte kriminelle Gruppen in Italien und den Niederlanden betrieben.
5 falsche Scheine je 10.000 Einwohner
Rein rechnerisch wurden im vergangenen Jahr fünf Falschnoten je 10.000 Einwohner im Zahlungsverkehr festgestellt (2020: 7). Die Anzahl der in Deutschland registrierten Euro-Falschnoten hat im Jahr 2021 auch in Bezug auf die fünf kleinsten Stückelungen – zum Teil deutlich – abgenommen. Dennoch machten die Falschnoten der Nennwerte 10, 20 und 50 Euro fast drei Viertel aller in Deutschland registrierten Falschnoten aus. Demgegenüber waren hohe Anstiege bei Falsifikaten von 200- und 500-Euro-Banknoten festzustellen.
So erkennen Sie Falschgeld!
Falschgeld wird ersatzlos eingezogen. Im eigenen Interesse sollten Banknoten daher stets selbst geprüft werden. Ein verdächtiger Geldschein kann mit einer unverdächtigen (echten) Banknote geprüft und verglichen werden. Fälschungen können zudem anhand folgender Echtheitsmerkmale erkannt werden:
- Fühlen: Griffigkeit und Festigkeit des Papiers, fühlbare Elemente auf Vorderseite (Druckbild als Relief, Schriftzug „BCE ECB …“, Schraffuren am Rand)
- Sehen: Wasserzeichen als Schattenbild, Porträt-Hologramm (bei der 2. Euro-Serie ab 20-Euro-Note mit transparentem Fenster), Sicherheitsfaden
- Kippen: Wertzahl und Euro-Symbol (€) sowie regenbogenfarbige Veränderung auf dem Hologrammstreifen (2. Euro-Serie: zusätzlich Porträt der Europa und Hauptmotiv), Farbwechsel bei Smaragdzahl (auf Vorderseite der 2. Euro-Serie sowie Rückseite der 1. Euro-Serie ab 50-Euro-Note), Glanzstreifen (Rückseite)
Um keine Spuren zu verwischen, die für polizeiliche Ermittlungen relevant sein könnten, sollte Falschgeld vorsichtig behandelt und bei der nächsten Polizeidienststelle abgegeben werden. Das Inverkehrbringen von Falschgeld ist strafbar.