Wie geht es weiter mit dem Zinsanstieg?
Konsumentenkredite kosteten 2022 im Bundesdurchschnitt rund 6 Prozent Zinsen (2021: 5,54 %). Im ersten Quartal 2022 waren sie so günstig wie in keinem anderen Quartal seit 2003. Seit April 2022 sind Konsumentenkredite laut Bundesbank jedoch kontinuierlich teurer geworden. Im November 2022 lag der von der Bundesbank zuletzt veröffentlichte effektive Jahreszinssatz im Bundesdurchschnitt bei 6,81 Prozent.
Der Zinsanstieg könnte sich innerhalb der nächsten 3 Monate abschwächen und die Zinsunterschiede zwischen Banken könnten größer werden. Das deuten die Ergebnisse einer vom Kreditvergleichsportal Smava durchgeführten Umfrage unter Banken in Deutschland an.
Viele Banken erwarten Anstieg der Kreditzinsen
Wie aus der Smava-Studie hervorgeht, rechnen 60 Prozent der befragten Banken damit, dass Konsumentenkredite im Markt insgesamt in den nächsten drei Monaten teurer werden. 33 Prozent gehen jedoch davon aus, dass der Zinssatz insgesamt im Markt konstant bleiben wird. 7 Prozent halten sogar eine Zinssenkung für möglich. “Die Ergebnisse von Smavas Banken-Umfrage deuten Veränderungen sowohl im gesamten Kreditmarkt als auch bei den Banken selbst an”, sagt Alexander Artopé, CEO des Kreditvergleichsportals Smava.de.
Der kontinuierliche Zinsanstieg der letzten Monate könnte sich zumindest abschwächen. Denn laut Studie gehen 50 Prozent der befragten Banken davon aus, dass der Zinssatz ihrer Konsumentenkredite in den nächsten drei Monaten im Schnitt konstant bleibt, 7 Prozent halten sogar einen sinkenden Zinssatz für möglich. Parallel dazu erwarten 43 Prozent der befragten Banken jedoch, dass der Zinssatz ihrer Konsumentenkredite innerhalb der nächsten drei Monate im Schnitt steigen wird. Die ohnehin bestehenden Zinsunterschiede zwischen Banken könnten folglich größer werden.
Kreditvergleich zeigt Zinsunterschiede auf
Banken haben schon immer unterschiedlich hohe Zinssätze für den gleichen Kredit verlangt. Nun kommt noch hinzu, dass sie die Zinssätze unterschiedlich oft und stark anpassen. “Für alle, die demnächst einen Kredit aufnehmen möchten, wird es noch schwerer, sich alleine einen Überblick über die Zinsanpassungen der Banken zu verschaffen. Im Zweifel zahlen sie deshalb zu viel für ihren Kredit”, gibt Artopé zu Bedenken. Wer etwa einen 10.000-Euro-Kredit über 84 Monate mit einem Zinssatz von 8 Prozent statt 5 Prozent bei einer anderen Bank abschließe, zahle unter dem Strich mehr als 1.000 Euro zu viel. Ein solcher Zinsunterschied zwischen Banken ist für diejenigen, die einen Kredit aufnehmen möchten, in der Regel deutlich relevanter als die Zinsentwicklung im Markt insgesamt, denn Zinsunterschiede lassen sich mithilfe von Kreditvergleichsportalen gut erkennen und für sich nutzen.