Die Anleger sind nervös. Unter anderem sind die Aktenkurse von Deutscher Bank und Commerzbank in den vergangenen Tagen ins scheinbar Bodenlose gefallen. Auch private Sparer fragen sich immer mehr: Ist das Geld bei der Bank noch sicher? Wir klären auf.
Einlagensicherung bei Großbanken
Die Coronakrise spitzt sich weiter zu und könnte zu einer Pleitewelle bei den Banken führen. Viele Anleger und Sparer fragen sich, ob ihr Geld in dieser schwierigen Zeit noch sicher ist. Generell greift auch in Krisenzeiten die gesetzliche Einlagensicherung von 100.000 Euro; bei Ehepaaren sind es 200.000 Euro. Abgesichert sind Giro-, Tages- und Termingeldkonten eines Kunden bei einem Institut.
Wer weitere Einlagen bei einer anderen Bank zu liegen hat, bekommt dort ebenfalls den Basisschutz von 100.000 Euro. Um Härtefälle wie Hausverkauf oder die Auszahlung der Lebensversicherung, zu vermeiden, kann die Einlagensicherung kurzzeitig – innerhalb von sechs Monaten nach der Buchung des Geldes – auf 500.000 Euro ansteigen. Abgesichert ist das Geld hierzulande durch die Finanzaufsicht Bafin.
Sicherungssysteme bei Sparkassen, Volksbanken und Co.
Wenn Kunden einer privaten Bank wie Deutsche Bank und Commerzbank durch eine Pleite mehr als 100.000 Euro verloren haben, ist das Geld hierzulande über den Bundesverband deutscher Banken (BdB) abgesichert. Je nach Bank sind so Einlagen bis zu 5 Millionen Euro abgesichert.
Bei Sparkassen gibt es den Haftungsverbund der Sparkassen-Finanzgruppe. Dort sind alle Sparkassen zusammengeschlossen und ein Institut haftet für das andere. Somit sind Einlagen von Kunden theoretisch in unbegrenzter Höhe gesichert. Solche Sicherungssysteme gibt es auch für Landesbanken und Genossenschaftsbanken. Bei den Volks- und Raiffeisenbanken greift der Garantiefond des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) und schützt Einlagen in unbegrenzter Höhe.
Einlagensicherung in anderen EU-Staaten
Die Einlagensicherung bis 100.000 Euro gilt EU-weit. Das bedeutet: Wenn Sie ein konto in den Niederlanden oder Spanien eröffnen, genießen Sie einen Schutz bis zu je 100.000 Euro. Dabei greift die Einlagensicherung des jeweiligen Landes, wo die Bank ihren Sitz hat. Wichtig: Das entsprechende Land sollte über eine gute Bonität verfügen, um im Krisenfall für die Einlagen der Sparer einspringen zu können.
Absicherung von Aktien und Fonds
Auch Aktien und Fondsanteile sind durch eine Einlagensicherung geschützt. Dies greift vor allem dann, wenn das Institut bei einer Insolvenz nicht mehr in der Lage ist, die verwahrten Papiere für die Kunden herauszurücken. Oder wenn Banken die Wertpapiere bereits verpfändet oder verliehen haben. Die Einlagen von privaten Anlegern sind hier nur zu 90 Prozent des Depotwerts geschützt und maximal bis zu 20.000 Euro.