Der Trend zum Mehrfach-Banking beschert den Verbrauchern neue Möglichkeiten und Einsparpotenziale. Für die Banken allerdings ist diese Entwicklung problematisch, das alte Hausbankprinzip wird dadurch aufgeweicht.
Trend zu mehreren Girokonten
Stirbt das Prinzip der Hausbank aus, weil die Verbraucher zunehmend mehrere Banken nutzen? Tatsächlich nimmt der Trend zum Mehrfach-Banking zu. Angesichts steigender Gebühren bei den Instituten ist das verständlich. Immer mehr Verbraucher nutzen unterschiedliche Banken für das Girokonto, die Kreditkarte oder ein Darlehen. Für die Banken bedeutet das wiederum: Je mehr Bankverbindungen ein Kunde hat, desto weniger Ertrag bleibt bei den einzelnen Instituten hängen.
Der Bank Blog und das Marktforschungsinstitut drei.fakt sind dem Phänomen Mehrfach-Banking in einer Umfrage nachgegangen. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass die Hälfte der Deutschen bereits Mehrfach-Banking beim Konto benutzt. 51 Prozent der Befragten haben eine einzige Bankverbindung. 47 Prozent geben an, zwei oder mehr Bankverbindungen zu pflegen. Im Durchschnitt hat jeder Deutsche 1,7 Bankverbindungen.
Unterschiede zwischen Männer und Frauen
Wie die Umfrage weiter zeigt, gibt es Unterschiede zwischen den Geschlechtern. So haben Männer mit durchschnittlich 1,7 Bankverbindungen pro Person etwas mehr als Frauen (1,6 pro Person). Rund 90 Prozent der Frauenbegnügen sich mit ein oder zwei Bankverbindungen, bei den Männern sind es 84 Prozent. Letztere haben allerdings deutlich mehr Dritt- und weitere Bankverbindungen.
Unterschiede gibt es auch beim Alter. So ist Mehrfach-Banking ist in den jüngeren Altersgruppen bis 49 Jahre ausgeprägter als in den älteren. Die Altersgruppen der 16- bis 49-Jähringen haben im Durchschnitt 1,7 Bankverbindungen, während die der über 50-Jährigen 1,6 Bankverbindungen aufweisen. Der Anteil der Kunden, die nur eine Bankverbindung haben, ist bei den 50- bis 69-Jährigen am ausgeprägtesten.
Das Fazit der Studienautoren: Mehrfach-Banking bezogen auf das Girokonto ist in Deutschland noch schwach ausgeprägt. 85 Prozent der Deutschen ab 16 Jahre haben ein oder zwei Bankverbindungen, nur die restlichen 13 Prozent mindestens drei.