Deutsche nutzen SEPA-Echtzeitüberweisungen wenig
Innerhalb von zehn Sekunden Geld per Überweisung senden und empfangen, diesen Service bietet die SEPA-Echtzeitüberweisung. Die Instant-Payment-Überweisungen sind seit gut fünf Jahren Teil des bargeldlosen Zahlungsverkehrs in Europa. Dennoch wird diese Serviceoption bislang vor allem in Deutschland wenig genutzt, wie eine aktuelle Studie von Bearingpoint jetzt ermittelt hat. Laut der Umfrage kennen mehr als ein Drittel der Bankkunden in Deutschland und Österreich dieses schnelle Zahlverfahren nicht einmal.
Nutzung vor allem durch jüngere Bankkunden
Wie aus der Bearingpoint Studie weiter hervorgeht, ist die schnelle Instant-Payment-Option insbesondere unter jüngeren Bankkunden verbreitet: rund zwei Drittel der 18- bis 34-jährigen Befragten in Deutschland nutzen diese Serviceoption. In Österreich sind es sogar über 70 Prozent in dieser Altersgruppe. Auffällig ist der Unterschied zwischen den beiden Ländern bei der Altersgruppe der über 55-Jährigen: Während in Österreich 63 Prozent der älteren Bankkunden die SEPA-Echtzeitüberweisung einsetzen, sind es in Deutschland nur 44 Prozent.
Gebühren bremsen die Nutzung von SEPA-Echtzeitüberweisungen
An den technischen Möglichkeiten liegt es nicht: Unter den Befragten, denen die SEPA-Echtzeitüberweisung bekannt ist, könnten laut Studie rund drei Viertel dieses Zahlverfahren bei ihrer Bank nutzen. Ein Blick auf die Bepreisung könnte eine Antwort liefern: In Deutschland geben 45 Prozent der Befragten an, dass ihre Bank für die Nutzung der SEPA-Echtzeitüberweisung Gebühren berechnet - in Österreich sind es nur 27 Prozent. Auch die Höhe der Gebühren unterscheidet sich: 33 Prozent der deutschen Bankkunden müssen mehr als 40 Cent für die Transaktion bezahlen, in Österreich sind es nur 21 Prozent.
“Mehr als zwei Drittel der Befragten in Deutschland würden aber die Echtzeitüberweisung bei Wegfall der Gebühren nutzen”, meint Christian Bruck, Partner bei Bearingpoint. Hier zeige sich ein Potenzial, die Nutzung der innovativen SEPA-Echtzeitüberweisung mit den vielen verbundenen Vorteilen in Deutschland zu steigern, so Bruck.
Österreicher bevorzugen mobile Transaktionen per Smartphone
Bankkunden schätzen an der Instant-Payment-Überweisung vor allem die Geschwindigkeit: für 76 Prozent der deutschen und 73 Prozent der österreichischen Befragten ist sie der wesentliche Grund für die Nutzung. Darauf folgt die Bequemlichkeit, die von 48 Prozent der Österreicher und 32 Prozent der Deutschen genannt wird. Die Studie zeigt außerdem, dass 18- bis 44-Jährige sehr viel stärker das Smartphone und mobile Apps für die SEPA-Echtzeitüberweisung nutzen als ältere Bankkunden. Eine weitere Erkenntnis: In Deutschland sind der PC und der Laptop noch das bevorzugte Medium für die schnelle Transaktion (59 Prozent), in Österreich ist es das Smartphone (64 Prozent).