Deutschland bleibt viel Potential beim Digital Banking
Während der Corona-Pandemie hat das digitale Banking deutlich zugelegt. Laut einer gemeinsamen Studie der ING Deutschland und Barkow Consulting tätigten allein im Jahr 2020 drei Millionen Menschen mehr ihre Bankgeschäfte online oder mobil über eine App. Im Vergleich zu 2019 ist das ein Plus von vier Prozentpunkten.
Was erst einmal gut klingt, ist aber nicht gut genug. Mit einer Nutzungsrate von 65 Prozent beim digitalen Banking liegt Deutschland im europäischen Ranking nur auf Platz 15. Zum Vergleich: Spitzenreiter Dänemark kommt auf einen Wert von 94 Prozent. Das ist ein Unterschied von 29 Prozentpunkten – viel verschenktes Wachstumspotential.
Einkommensschwache Menschen bieten ein großes Wachstumspotential
Die Studie macht auch deutlich, wo das verbliebene Potential noch ausgeschöpft werden kann. Es haben sich drei Gruppen herauskristallisiert, die das Digital Banking noch nicht so intensiv nutzen wie andere.
Laut der Studie nutzen vor allem Menschen mit hohem Einkommen digitale Banking-Services. In dieser Gruppe sind es 77 Prozent, wohingegen bei den einkommensschwachen Personen der Wert nur bei 49 Prozent liegt.
Weniger gebildete und ältere Menschen haben noch Nachholbedarf beim digitalen Banking
Ebenfalls ein großes Wachstumspotential gibt es bei weniger gut gebildeten Menschen, die aktuell zu 42 Prozent auf mobile oder online Banking-Angebote zurückgreifen. Bei den Haushalten mit einer höheren Bildung nutzen hingegen mit 83 Prozent fast zweimal so viele das digitale Banking.
Die dritte Zielgruppe, die von den Banken und Sparkassen anvisiert werden sollte, sind die über 65-Jährigen. Von ihnen bezeichnen sich nur 39 Prozent als Digital Banker. Hier scheinen das Potential und die Voraussetzungen besonders groß: Laut dem Statistischen Bundesamt nutzten 2020 rund 70 Prozent der älteren Bevölkerung das Internet.