2 von 10 Verbrauchern haben Probleme zum Monatsende
Auch wenn sich der Anstieg der Verbraucherpreise verlangsamt hat, stehen viele Haushalte vor großen finanziellen Herausforderungen. Dementsprechend belasten höhere Kreditrückzahlungen und eine höhere Kreditaufnahme die Fähigkeit deutscher Verbraucher, ihren Lebensstandard zu halten. Laut einer aktuellen Studie der Open-Banking-Plattform Tink haben rund 22 Prozent der deutschen Verbraucher am Monatsende Probleme, ihren Lebensstandard zu halten. Einige sehen sich infolge der finanziellen Belastung gezwungen, dringende Lebenshaltungskosten mithilfe von Krediten zu decken. 46 Prozent der Befragten haben in der Vergangenheit Kredite aufnehmen müssen, um finanziell über die Runden zu kommen. Von denjenigen, die bereits Kredite in Anspruch genommen haben, taten dies in etwa 27 Prozent bei Verwandten und 31 Prozent bei Banken.
Kreditgeber sehen steigende Zahlungsausfälle
Viele Menschen benötigen Kredite, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, und immer mehr von ihnen sind mit Herausforderungen bei der Qualifizierung für einen Kredit konfrontiert. Tatsächlich gaben 22 Prozent der Befragten an, dass ihre Kreditanträge abgelehnt wurden, weil sie nicht die Voraussetzungen erfüllen.
Einige Verbraucher, die dringend auf Kredite angewiesen sind, um finanziell über die Runden zu kommen, ergreifen vermehrt ungewöhnliche Maßnahmen, um Zugang zu Krediten zu erhalten. Beispielsweise gestanden 13 Prozent der Befragten ein, dass sie bereits bei der Antragstellung ihre Einkünfte erhöht oder ihre Ausgaben gesenkt hatten, um ihre Erfolgschancen zu steigern.
Amadeus von Kummer, Banking Sales Director bei Tink, erklärt: „Da viele traditionelle Kreditprüfungen den Zugang zu Krediten erschweren, greifen diejenigen, die dringend finanzielle Unterstützung benötigen, zu verzweifelten Maßnahmen. Datengesteuerte Finanzierungsmodelle erleichtern den Zugang für Verbraucher, und schützen gleichzeitig Kreditnehmer, in eine finanzielle Notlage zu geraten. So können Kreditgeber fundierte Entscheidungen treffen.
Verbraucher wünschen sich digitale Kreditprozesse
Wie aus der Tink-Studie weiter hervorgeht, wünscht sich die Mehrheit der befragten Deutschen, nämlich 63 Prozent die Digitalisierung von Kreditprozessen. Noch bedeutsamer ist, dass mehr als die Hälfte der Befragten (51 Prozent) ein starkes Interesse daran hat, dass Kredite individuell an ihre finanzielle Situation angepasst werden. Darüber hinaus sind 43 Prozent der Befragten der Meinung, dass es lohnenswert wäre, wenn Kreditgeber digitale Transaktionsdaten von Bankkonten nutzen könnten, um den Antragsprozess zu vereinfachen und insbesondere um die oft mühsame manuelle Einreichung verschiedener Dokumente zu vermeiden.
Prüfungsverfahren zur Kreditwürdigkeit sollte verbessert werden
Mithilfe datengestützter Risikobewertungsmodelle können Finanzdienstleister – immer mit Zustimmung der Verbraucher – Transaktionsdaten von den Bankkonten ihrer Kunden einsehen. Dadurch können sie Erkenntnisse über die Einkommens- und Ausgabegewohnheiten gewinnen und die Kreditwürdigkeit sowie die Zahlungsfähigkeit valide beurteilen. Dadurch wird die finanzielle Inklusion gefördert, der Zugang zu Krediten verbessert und Hindernisse bei der Kreditaufnahme für bestimmte Verbrauchergruppen, beispielsweise Personen mit unregelmäßigem Einkommen aus unterschiedlichen Quellen, minimiert.
Im Gegensatz dazu können die oft papiergestützten, traditionellen Kreditwürdigkeitsprüfungen zeitaufwändig Nachweisverfahren zu einer höheren Quote von Antragsabbrüchen oder -ablehnungen führen.
Wie Kreditgeber von Open Banking und Fintech-Partnerschaften profitieren können
„Für Kreditgeber ist dies eine große Chance, ihre Dienstleistungen besser auf die Bedürfnisse der Kunden abzustimmen“, erläutert von Kummer. „Die Partnerschaft mit einem vertrauenswürdigen Fintech-Unternehmen bietet Kreditgebern eine zuverlässige und kostengünstige Möglichkeit, wichtige Prozessverbesserungen vorzunehmen. Durch den Einsatz datengestützter Technologien und die Vorteile von Open Banking können sie sicherstellen, dass sie sich und ihre Kunden heute schützen und zugleich ihre Modelle für die Zukunft absichern. Dieser Trend ist in ganz Europa zu beobachten. Bislang haben wir in diesem Jahr bereits mehr als zwei Millionen Kreditanträge von Verbrauchern unterstützt und bessere sowie schnellere Entscheidungen getroffen. Wir erwarten, dass sich diese Zahl in den kommenden sechs Monaten verdoppeln wird.”
So haben die Lösungen von Tink in diesem Jahr bereits zu besseren und schnelleren Entscheidungen bei über sieben Millionen Hypotheken- und Verbraucherkrediten in ganz Europa beigetragen - eine Zahl, die sich in den nächsten sechs Monaten voraussichtlich verdoppeln könnte.