9 Milliarden Cyberattacken
Der US-Anbieter von IT-Sicherheitslösungen, Akamai, hat für den aktuellen Bericht „State of the Internet“ bestehende und neue Cyberangriffe auf die Finanzdienstleistungsbranche untersucht. Laut der Studie sind Finanzdienstleistungen der Sektor, der in der Region EMEA am dritthäufigsten angegriffen wird. Bei Webanwendungs- und API-Angriffen verzeichneten die Analysten ein Wachstum von 65 % im Jahresvergleich - in 18 Monaten gab es 9 Milliarden Angriffe. Dies war zum Teil darauf zurückzuführen, dass Cyberkriminelle aktiv nach Zero-Day- und One-Day-Schwachstellen Ausschau hielten, um erste Eindringversuche zu ermöglichen.
Europa im Visier von Cyberkriminellen
Ein weiteres Ergebnis der Akamai-Studie: Finanzdienstleistungen verzeichnen weiterhin einen Anstieg von Layer-3- und Layer-4-DDoS-Angriffen und haben Gaming als Top-Branche überholt. Dieser Anstieg scheint auf den dramatischen Anstieg der Macht virtueller Maschinen-Botnetze und prorussischen Hacktivismus zurückzuführen zu sein, der durch den Russland-Ukraine-Konflikt motiviert ist.
Die Region Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA) ist für 63,52 % der Layer-3- und Layer-4-DDoS-Ereignisse verantwortlich und setzt damit den im letzten Jahr beobachteten Trend der „regionalen Verschiebung“ fort. Die Zahl der Angriffe gegen diese Region war fast doppelt so hoch wie die Zahl der Angriffe auf die nächsthöhere Region. Die Studienautoren vermuten, dass dies auf die finanziellen und politischen Motive der Angreifergruppen gegen europäische Banken zurückzuführen ist. Darüber hinaus zeigt dies, wie leicht Gegner ihre Aufmerksamkeit schnell ändern können. Unternehmen müssen deshalb über einen umfangreichen Cyber-Schutz verfügen, unabhängig von Ort oder Branche.