3 Top Trends im Finanzbereich
Angestoßen durch die Corona-Pandemie kam es im vergangenen Jahr zu den stärksten Veränderungen im Kundenverhalten seit Jahrzehnten. Auch die Arbeitsweise der Unternehmen wurde maßgeblich von den Auswirkungen der Pandemie beeinflusst. Laut einer aktuellen Studie von Capgemini lassen sich ein Jahr nach dem Ausbruch von Covid-19 insbesondere drei Trends bei Finanzdienstleistungen erkennen:
- die Nutzung digitaler Kanäle nimmt zu
- Kunden setzen verstärkt auf Stabilität und Sicherheit
- das Thema Nachhaltigkeit wird zunehmend mehr beachtet
Boom bei Mobil- und Online-Angeboten
Die internationale Studie von Capgemini trägt den Titel „After the Covid-19 vaccine… what will define success in the financial services new normal?” und wurde im November 2020 in den USA, in Großbritannien, Frankreich, Deutschland, China, Indien, Schweden, Norwegen, Italien, Spanien und den Niederlanden durchgeführt. Dabei zeigte sich, dass viele Verbraucher heute sowohl für Bank- als auch für Versicherungsgeschäfte auf digitale Kanäle ausweichen. So stieg die regelmäßige Nutzung von Banking-Apps auf dem Smartphone weltweit von 47 (vor der Pandemie) auf 55 Prozent an. Speziell in Deutschland stieg der Wert von 28 auf 37 Prozent. Auch die Nutzung von Versicherungs-Apps mit dem Smartphone hat an Fahrt aufgenommen: sie wuchs weltweit von 18 auf 25 Prozent, in Deutschland von 10 auf 15 Prozent. Sehr ähnliche Zuwachsraten ermittelten die Capgemini-Analysten auch für die Nutzung von Online-Angeboten von Banken und Versicherungen.
Verbraucher wollen sparen und sich absichern
Eine weitere Folge der anhaltenden Corona-Pandemie ist, dass die Verbraucher weltweit mehr sparen wollen. 69 Prozent der Befragten stimmten dieser Aussage zu, das entspricht einem Anstieg von 19 Prozent im Vergleich zum Zeitraum vor der Pandemie. Stabilität und Sicherheit spielen eine größere Rolle als vor der Pandemie. So stieg das Interesse an Lebensversicherungen von 32 auf 46 Prozent, in Deutschland von 26 auf 31 Prozent. Auch die Dienste von digitalen Anlageberatern (Robo-Advisor) sind nachgefragt: mittlerweile interessieren sich weltweit 51 Prozent dafür (in Deutschland 38 Prozent). Vor der Krise lag der Wert bei 38 Prozent, in Deutschland bei 31 Prozent.
Nachhaltigkeit wird wichtiger
Im vergangenen Jahr hat auch die Bedeutung von Nachhaltigkeit zugenommen: 46 Prozent der Verbraucher weltweit möchten künftig in Anlagen investieren, die eine positive gesellschaftliche Wirkung haben (in Deutschland 37 Prozent). Vor dem Ausbruch der Pandemie sagten das lediglich 31 Prozent. Zudem ist laut Studie der Wechselwille gestiegen: 54 Prozent, als mehr als jeder Zweite würden zu einem neuen Anbieter wechseln, wenn bekannt wäre, dass ihre Bank oder Versicherung einen negativen Einfluss auf die Umwelt oder die Gesellschaft hätte. In Deutschland wären 42 Prozent bereit, in diesem Fall zu wechseln.