Jeder zweite Deutsche hält es für gerechter, wenn Versicherungsprämien stärker individualisiert werden. Jeder Zehnte hat allerdings Angst, dass er dadurch seinen Versicherungsschutz verlieren könnte.
Jeder Dritte wünscht sich individualisierte Tarife
Individualisierte Versicherungsangebote stoßen auf ein großes Interesse bei den Verbrauchern, zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des Digitalverbands Bitkom. Niedrigere Prämien für die Kfz-Versicherung, wenn man vorsichtig fährt oder reduzierte Tarife bei der Lebensversicherung, wenn man Sport treibt – dieses Konzept wünschen sich 29 Prozent der Deutschen, also gut jeder Dritte. Bei den 18- bis 29-Jährigen sind es sogar 41 Prozent. Dank digitaler Technologien können Versicherungsunternehmen Risiken heute genauer berechnen als in der Vergangenheit, wo nur ungenaue Informationen wie Alter und Beruf Grundlage für Prämienberechnungen waren, erklärt Bitkom-Präsident Achim Berg: „Wenn sichergestellt ist, dass der Kunde seine Einwilligung zur Nutzung der Daten aktiv gegeben hat und niemand diskriminiert wird, kann jeder Einzelne profitieren“.
Gerechtere Konditionen für die Versicherten
48 Prozent der Befragten, also knapp jeder Zweite, halten personalisierte Tarife für gerechter, weil jeder Versicherungsnehmer stärker für sein eigenes Risiko einstehen muss. Bei den jüngere Studienteilnehmern bis 29 Jahren stimmten sogar 54 Prozent für diese Aussage. Mehr als jeder Dritte (37 Prozent) glaubt, er könne von solchen Policen profitieren, bei den Jüngeren sind es 44 Prozent. Jeder zehnte Befragte hat allerdings Angst, seinen Versicherungsschutz zu verlieren, wenn die Tarife individuell angepasst würden. Dennoch meint Bitkom-Chef Berg: „Versicherungen sollten verstärkt investieren, um die vorhandenen Daten auch zu nutzen und ihren Kunden jene Angebote machen zu können, die sie sich wünschen“. Immerhin wünschen sich 33 Prozent der Verbraucher, dass die Politik die Nutzung von Daten für Versicherungen erleichtert.