Die weltweit führende Kryptobörse Binance überrascht mit Forderungen nach einer strengeren Regulierung des Krypto-Marktes. Offenbar will die Plattform ihre Seriosität unter Beweis stellen. Dazu gehört auch der Plan, den Hauptsitz in Frankreich anzusiedeln.
Kryptobörse ohne offiziellen Hauptsitz
Bei Binance, der weltweit größten Krypto-Börse, denkt man darüber nach, sich in Europa anzusiedeln. - Quelle: Shutterstock.com
Die Kryptobörse Binance hat zwar das größte Handelsvolumen und das schnellste Wachstum, konnte bislang aber nicht gerade mit Seriosität glänzen. So hat Binance derzeit etwa keinen offiziellen Firmensitz, seit das Unternehmen aus Hongkong abgezogen ist. Laut Medienberichten hat die Plattform bereits versucht, auf den Cayman-Inseln, auf den Seychellen und auf Malta unterzukommen. Im Oktober gab es dann Ankündigungen zu einem neuen Hauptsitz in Irland, der bislang nicht realisiert wurde. Jetzt soll Frankreich der neue Hauptsitz werden, wie CEO Changpeng Zhao unlängst erklärte. Wie es aussieht, könnte das Vorhaben bis 2022 verwirklicht werden.
Jetzt hat Binance zehn Grundrechte für Krypto-Nutzer angekündigt und eine klare Regulierung für den weltweiten Kryptohandel gefordert. Wird Binance nun seriös?
Binance fordert strengere Regulierung des Kryptomarktes
Im Laufe des letzten Jahres rückte die Kryptobörse zunehmend in den Fokus der Aufsichtsbehörden. Angeblich kämpft Binance mit den Behörden aus mehreren Ländern, darunter die USA, Malta, die Cayman-Inseln, Deutschland, Großbritannien, Japan und Kanada. Laut Binance lege man alles daran, die erforderlichen Auflagen zu erfüllen. Im Sommer kündigte die Plattform dann an, dass der Handel mit Derivaten in vielen europäischen Staaten stark eingeschränkt werden soll, auch in Deutschland. Dennoch kommen die jüngsten Aussagen, jetzt Vorreiter in Sachen Kooperation mit den Behörden zu werden, überraschend.
Nach eigener Aussage will Binance mit Regulierungsbehörden und politischen Entscheidungsträgern an einem Regulierungsrahmen arbeiten, der den Schutz der Benutzer garantieren soll. Um diesen Plan zu unterstreichen, veröffentlichte die Plattform dazu „10 Grundrechte für Krypto-Nutzer“. Diese sollen als Richtschnur dienen, um produktivere Gespräche mit der Branche zu führen. So erläutert Binance in den Ausführungen, dass eine stärkere intelligente Regulierung unvermeidlich und von Vorteil sei. Verglichen wird die Börsen-Regulierung dabei mit dem Autofahren: Genau wie Sicherheitsgurte im Auto biete ein regulierter Krypto-Markt mehr Schutz für den täglichen Anwender, heißt es. Und: Das neue selbst erklärte Ziel sei Nutzer zu schützen, ohne Wachstum und Innovation einzuschränken.
