Keine Entspannung beim Baugeld
Eine Entspannung beim Baugeld wird es wohl nicht geben, zu diesem Ergebnis kommt das Bauzins-Trendbarometer der Interhyp. Die Inflationsbekämpfung dürfte das Zinsniveau auch in den nächsten Wochen und Monaten oben halten, sagt Mirjam Mohr, Vorständin Privatkundengeschäft der Interhyp AG, Deutschlands größtem Vermittler privater Baufinanzierungen. Zehnjährige Baudarlehen kosten laut Interhyp Anfang September drei Prozent.
“Nachdem die Zinsen im Juli und der ersten Augusthälfte um rund 0,7 Prozentpunkte nachgegeben haben, sind Baudarlehen zuletzt wieder etwas teurer geworden”, erklärt Mohr. Anfang September müssen Immobilienkäufer für einen Kredit mit zehnjähriger Zinsbindung wieder rund drei Prozent zahlen. Angesichts des volatilen Umfelds und der Tatsache, dass Anbieter Zinsanpassungen unterschiedlich schnell einpreisen, lohne sich ein Zinsvergleich, rät die Expertin.
Bis Jahresende bis 3,5 Prozent möglich
Das jüngste Treffen weltweiter Notenbanker im amerikanischen Jackson Hole deutet laut Interhyp-Bericht darauf hin, dass das Zinsniveau im Jahresverlauf vor allem wegen der anhaltenden Rekordinflation mit großer Wahrscheinlichkeit weiter leicht zulegt. Die Rhetorik der Notenbanken deute darauf hin, dass die Straffung der Zinspolitik ungeachtet möglicher wirtschaftlicher Schäden fortgeführt werde, meint Mirjam Mohr im aktuellen Zinsbericht mit Blick auf zunehmend schlechte Konjunkturdaten und die für den Winter von der Bundesbank prognostizierte Rezession. Ein Großteil der monatlich im Interhyp-Bauzins-Trendbarometer befragten Experten teilt diese Ansicht. Bis Jahresende halten sie trotz des möglichen Konjunkturabschwungs einen weiteren Zinsanstieg von bis zu 3,5 Prozent für möglich.