Eine aktuelle Studie von PwC rückt die bargeldlose Gesellschaft in den Fokus: in den kommenden vier Jahren sollen die bargeldlosen Transaktionen weltweit um 80 Prozent zunehmen. Das stärkste Wachstum wird in Asien erwartet, während das Innovationstempo Europa langsamer ist.
80 Prozent mehr bargeldlose Transaktionen erwartet
Welche Entwicklungen stehen in den nächsten Jahren bei den weltweiten Zahlungssystemen auf der Agenda? Dieser Frage geht eine aktuelle Studie von PwC und der Strategieberatung Strategy& nach. Die Marktanalysten sehen die Welt bereits auf dem Weg zu einer globalen bargeldlosen Gesellschaft, allein in den nächsten vier Jahren soll das Transaktionsvolumen um 80 Prozent zulegen. Dabei befeuern nach Meinung der Studienautoren drei Entwicklungen die Zunahme des bargeldlosen Zahlungsverkehrs: internationale Überweisungen in Echtzeit, Super-Apps als Serviceplattformen mit eigenen Bezahlfunktionen und Cyberwallets, also digitale Geldbörsen. Die Corona-Pandemie habe die Entwicklung um drei bis fünf Jahre vorgedreht, heißt es in dem Report weiter.
Asien mit dominantem Wachstum
Das stärkste Wachstum erwarten die Marktbeobachter für die asiatisch-pazifischen Märkte. Bis zum Jahr 2025 dürften bargeldlosen Transaktionen dort um 109 Prozent zulegen, in den darauffolgenden fünf Jahren bis 2030 um weitere 76 Prozent, so die Prognose. Für Afrika erwartet die Studie bis 2025 Zuwächse um 78 Prozent und bis 2030 um 64 Prozent. Weniger rasant soll die Entwicklung dagegen in Europa verlaufen, mit bis zu 64 Prozent bis 2025 und weiteren 39 Prozent bis zum Ende des Jahrzehnts. Noch niedrigere Zuwachsraten prognostiziert die PwC-Studie für Kanada und die USA.
Gründe für das hohe Wachstumstempo in Asien sind laut Studienautoren bereits im Einsatz befindliche Lösungen, die mit neuen Geschäftsmodellen verknüpft werden, wie etwa multifunktionale Super-Apps großer E-Commerce-Konzerne oder QR-Codes für den Einkauf im Supermarkt. Dagegen ist das Innovationstempo in Europa, Nord- und Südamerika wesentliche langsamer. Hier wachsen in erster Linie Kartenzahlungen und mobile Transaktionen, wobei in vielen Ländern immer noch überwiegend mit Bargeld bezahlt wird.
„Die Corona-Pandemie hat den Wechsel von Bargeld auf digitale Zahlungen um drei bis fünf Jahre beschleunigt”, kommentiert Andreas Pratz, Partner bei Strategy& die Studienergebnisse. “Die gesamte Infrastruktur des Zahlungsverkehrs verändert sich fundamental. Durch die Entstehung neuer Zahlungswege und innovativer Geschäftsmodelle rückt auch das Szenario einer globalen bargeldlosen Gesellschaft in Sichtweite“, meint Pratz.