Krisenbewältigung und Stärkung der Wirtschaft
Der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) hat zum 1. Januar 2023 die Federführung in der Deutschen Kreditwirtschaft (DK) vom Bundesverband deutscher Banken übernommen. - Quelle: Shutterstock.com
Der Interessenverband Deutsche Kreditwirtschaft (DK) wird in diesem Jahr vom Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) geleitet. Der BVR übernimmt den Vorsitz des Gremiums vom Bundesverband deutscher Banken (BdB). Der Branchenverband setzt sich für die Interessen der Banken und Sparkassen auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene ein. Das zentrale Thema des Jahres 2023 ist aus Sicht der Deutschen Kreditwirtschaft die Krisenbewältigung und Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft. Hierfür sei auch insbesondere die Förderung der Kreditvergabefähigkeit der Banken und Sparkassen als Finanzierungsmotor wichtig, betont die federführende BVR-Präsidentin Marija Kolak: „Gemeinsam und lösungsorientiert unterstützt die Kreditwirtschaft das Wachstumspotential unserer Volkswirtschaft. Dazu bedarf es aus unserer Sicht einer Verbesserung der Rahmenbedingungen für Banken“, so Kolak.
Zielgerichtete Regulierung nötig
Damit die Banken und Sparkassen ihrer Rolle als Transformationsbegleiter der Wirtschaft gerecht werden können, sei eine zielgerichtete Regulierung notwendig, die sich stärker an grundlegenden Prinzipien orientiert - statt jedes kleinste Detail regeln zu wollen, so der Tenor der DK. Dabei sollte das Prinzip der Proportionalität konsequent über alle Regelungsbereiche weiterentwickelt werden.
Wichtig für die Bankenwelt sei etwa konkret eine pragmatische Umsetzung der Basel-III-Vorgaben, die zu keinen weiteren signifikanten Steigerungen der Eigenmittelanforderungen bei den deutschen Instituten führen und die bestehenden Besonderheiten bei den deutschen Banken und Sparkassen angemessen berücksichtigen sollte. Das Aufsichtsrecht sollte dabei risikobasiert bleiben und nicht der Durchsetzung politischer Ziele dienen. Auch sollte auf weitere kreditbeschränkende Maßnahmen verzichtet werden, die in der gegenwärtigen Situation unerwünschte prozyklische Effekte zur Folge haben.
Innovationsfreundliche Rahmenbedingungen gewünscht
Nach Einschätzung der DK ist ein verlässlicher Rechtsrahmen essenziell für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Dazu gehöre auch ein rechtssicherer und gleichzeitig pragmatischer AGB-Änderungsmechanismus. Um die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft zu stärken, seien zudem innovationsfreundliche Rahmenbedingungen für die Kreditwirtschaft entscheidend - gerade auch in den Bereichen Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Hierzu zählt laut Interessenverband die Entwicklung eines Ökosystems digitaler Geldformen durch die Europäische Zentralbank und die Kreditwirtschaft. Damit könnten sowohl der Wirtschaft erhebliche Effizienzsteigerungen als auch den Bürgern anonymes Bezahlen in der digitalen Welt ermöglicht werden.
