Sieben große US-Banken wollen gemeinsam eine Wallet auf den Markt bringen, mit der Kunden per Visa und Mastercard bezahlen können. Mit der Initiative wollen die US-Banken den Bezahl-Apps von Tech-Anbietern wie Apple und Paypal etwas entgegensetzen.
Neue Wallet für US-Bankkunden geplant
Mehrere US-Banken haben angekündigt, ein eigenes Produkt für Zahlungen im Internet zu starten. Laut einem Bericht des “Wall Street Journal” wollen die Bank of America , Truist, Capital One, JP Morgan Chase, PNC Bank, US Bank und Wells Fargo gemeinsam eine Wallet anbieten. Die neue Banken-Wallet soll mit den Kredit- und Debitkarten von Visa und Mastercard funktionieren. Damit treten die sieben US-Banken in direkte Konkurrenz zu den digitalen Bezahl-Apps Apple Pay, Google Pay, Samsung Pay und Paypal. Die Finanzinstitute befürchten, sonst langfristig die Kundenbindung zu verlieren. Zudem soll die neue Wallet helfen, die Zahl der Betrugsfälle zu verringern. Wenn Nutzer künftig nicht mehr bei jeder Transaktion ihre Kartennummern eintippen müssten, könnte das Risiko von Betrügereien erheblich verringert werden. Bei Paypal und Apple Pay ist das beispielsweise schon Standard.
Zelle-Betreiber EWS soll die neue Wallet starten
Einen Namen hat die neue Banken-Wallet noch nicht. Bislang ist nur bekannt, dass sie von dem Fintech Early Warning Services (EWS) betrieben werden soll. Bei EWS handelt es sich um ein Gemeinschaftsunternehmen der sieben genannten Banken, das bereits den digitalen Zahlungsdienst Zelle betreibt. Die Zelle-App bietet einfache Geldtransfers zwischen Kunden. Die neue Wallet soll in der zweiten Hälfte dieses Jahres eingeführt werden.
Wie das Online-Magazin t3n berichtet, sollen die EWS-Eigentümer schon im vergangenen Jahr darüber diskutiert haben, Zelle für Online-Käufe weiterzuentwickeln. Doch aufgrund von Bedenken soll dies nicht weiter verfolgt worden sein, nachdem Zelle aufgrund von Problemen mit Betrug und falschen Zahlungen ins Blickfeld einer Untersuchung des US-Kongresses geraten war. Nach ersten Schätzungen rechnet EWS damit, dass sich rund 150 Millionen Kunden für die neue Wallet anmelden werden.