Ausdünnung des Filialnetzes
Die Corona-Krise hält auch das Bankenwesen in Schach. Immer mehr Banken schließen ihre Filialen. Die Hypo-Vereinsbank (HVB) schließt beispielsweise ein Drittel ihrer Filialen. Die Mitarbeiter der 101 dichtgemachten Standorte werden ins Homeoffice geschickt. „Die persönliche Beratung in Filialen wird in den kommenden Tagen schrittweise auf stark frequentierte Standorte und Flaggschiff-Filialen konzentriert“, so eine Erklärung der Bank. Zudem sollen Geschäftsstellen im Wochenrhythmus an jeweils anderen Standorten öffnen und vorübergehend schließen.
Auch die Sparkassen dünnen ihr Filialnetz wegen Corona aus. Kunden können aber weiterhin Geldautomaten, Online-Banking sowie die Telefon- und Videoberatung nutzen. „Die deutschen Sparkassen werden auch in der Corona-Krise die kreditwirtschaftliche Infrastruktur, die Bargeldversorgung und die Zahlungsverkehrsinfrastruktur sicherstellen“, so Sparkassenpräsident Helmut Schleweis.
Banken wollen größere Standorte geöffnet lassen
Die Commerzbank will sich ebenfalls auf größere Standorte konzentrieren. „Wir haben zum Ziel, das vor allem die größeren Standorte offen bleiben“, betonte ein Sprecher. Viele kleinere Filialen würden aber schließen und die Mitarbeiter weiter von zuhause aus arbeiten.
Die Deutsche Bank fährt eine andere Strategie. Sie will die Filialen so lange wie möglich offen halten. „Wir sind hier im Vertrieb gut aufgestellt und wollen für unsere Kunden vor Ort präsent sein“, erklärt die Bank in einer Mitteilung. Aber: Wenn es die Situation erfordere, sei die Deutsche Bank auch gut vorbereitet, Standorte zu schließen und über größere Filialen eine regionale Abdeckung sicherzustellen. Selbstbedienungszonen würden in jedem Fall geöffnet bleiben.
Auch der Privatbankenverband BdB erklärt, dass die Bargeldversorgung gesichert sei. Ein Sprecher mahnte aber: „Wenn die Verbraucher jetzt große Mengen Bargeld an Automaten abheben und auch beim Bargeld hamstern, dann hat das Folgen.“