Bei europäischen Banken besteht das größte Interesse an Fintech-Partnerschaften: 73 Prozent wünschen sich eine solche Kooperation. Die Finanzinstitute erhoffen sich damit eine Senkung der Betriebskosten sowie den Zugang zu neuen Technologien.
Europäische Banken setzen auf Fintech-Partnerschaften
Partnerschaften mit Fintechs sind heute ein entscheidender Bestandteil der Strategie einer Bank. Drei von vier Banken weltweit planen, sich in den nächsten 12 bis 18 Monaten mit durchschnittlich drei Fintechs zusammenzuschließen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie von Finastra, die von East & Partners durchgeführt wurde. Im Rahmen der Untersuchung wurden 260 Banken in Großbritannien, Europa, dem Nahen Osten, dem asiatisch-pazifischen Raum und Nordamerika befragt.
Der größte Anteil der Befragten möchte sich in eine Plattform integrierter Fintech-Lösungen einklinken (56 %). Nur 6 % ziehen es vor, Fähigkeiten intern aufzubauen. Besonders verbreitet ist der Wunsch nach einer Fintech-Partnerschaft in Europa mit 73 %. Wie aus der Studie weiter hervorgeht, ist die Hauptmotivationen der Befragten für die Integration von Fintech-Lösungen die Senkung der Betriebskosten (46 %), die einfachere Bereitstellung neuer Technologien (43 %) und die engere Ausrichtung auf Compliance-Anforderungen (37 %).
Die digitale Transformation bleibt eine Herausforderung
Laut der Finastra-Studie bleibt die digitale Transformation eine Priorität, wobei globale Institutionen im Jahr 2023 durchschnittlich 367,6 Millionen US-Dollar in die Transformation investieren. Europäische Banken investieren mit durchschnittlich 886 Millionen US-Dollar wesentlich mehr.
Weltweit haben im Durchschnitt 47 % der Befragten ihre digitalen Prozesse digitalisiert. Dennoch fühlt sich nur einer von fünf Studienteilnehmern auf Augenhöhe mit der digitalen Transformation (20 %). Jeder Zweite glaubt dagegen, im Rückstand zu sein (54 %). Besonders schlecht sind die Werte im Nahen Osten: dort haben nur 12 % das Gefühl, auf der Höhe der Zeit zu sein. 62 % sagen, dass sie bei der Digitalisierung im Rückstand sind.
ESG-Initiativen beschäftigen die Banken weltweit
Weitere Erkenntnisse der Finastra-Untersuchung sind:
- Banken nutzen Fintechs, um das Kundenerlebnis zu verbessern: Bei der Suche nach einem neuen Fintech-Partner zur Verbesserung ihres Kundenangebots bevorzugen Banken Online-Portale/Banking-Kanäle (55 %), transparente Prozesse wie z.B. die Bereitstellung von Updates für das Kunden-Onboarding (45 %) und zur Verbesserung von End-to-End-Konnektivität und Mehrwertdiensten (44 %).
- Die ESG-Prioritäten sind weltweit unterschiedlich: Die Reduzierung ihrer eigenen CO2-Emissionen ist das primäre ESG-Ziel für 49 % der internationalen Banken, gefolgt von der Ausrichtung von Vorstand und Management auf Nachhaltigkeitsinitiativen (46 %). Diese Statistiken sind für Banken im Nahen Osten ähnlich. In Europa räumt ein größerer Anteil (74 %) der Reduzierung der CO2-Emissionen Priorität ein, gefolgt von der Festlegung von Definitionen und Begriffen (67 %). Im Raum Asien-Pazifik sind die Hauptprioritäten die Sicherung einer längerfristigen internen Finanzierung (63 %) und die Ausrichtung von Vorstand und Management auf Nachhaltigkeitsinitiativen (61 %).
- Die Nachfrage nach grünen Krediten steigt weiter: drei von vier Banken weltweit planen, ihr Engagement in den nächsten 12 bis 18 Monaten um mehr als 16 % zu erhöhen.
- Die größten Hindernisse für Banken in Bezug auf ESG sind: Der Mangel an ESG-Produkten von Fintechs, die Banken Unternehmen anbieten können (40 %). Mit den sich schnell entwickelnden regulatorischen Compliance-Anforderungen Schritt zu halten (20 %).