Neue Info-Plattform zu Girokonten geplant
Verbraucher in Deutschland sollen Zugang zu einer zentralen Plattform erhalten, die einen umfassenden und transparenten Vergleich von Girokonten ermöglicht. Das hat die Finanzaufsicht BaFin nun angekündigt. Diese Online-Plattform soll voraussichtlich im zweiten Halbjahr 2024 vollständig umgesetzt sein. Verbraucher können dann detaillierte Informationen zu Gebühren und Leistungen aller in Deutschland angebotenen Girokonten in einem unabhängigen Vergleich aufrufen.
Verbraucherschutzorganisationen begrüßten die Initiative der BaFin, die bislang noch keine weiteren Angaben zur Ausgestaltung, zur verwendeten Technik und zum Betrieb der Plattform bekanntgegeben hat.
Zweiter Anlauf für unabhängigen Girokontovergleich
Dabei handelt es sich um den zweiten Anlauf der Aufsichtsbehörde. Denn vor rund drei Jahren gab es bereits eine Plattform dieser Art für Girokonten. Im Jahr 2020 hatte der Betreiber von Vergleichsportalen, Check24, ein Projekt zu Girokonten gestartet, das allerdings an Verbraucherschutzbedenken scheiterte. Später sprang dann die Stiftung Warentest ein. Bis Ende 2023 ist ihre diesbezügliche Liste von Kontoangeboten kostenlos freigeschaltet. Die Stiftung erklärte nun, dass man den provisorischen Girokontovergleich absprachegemäß mit Ende dieses Jahres beenden wolle.
Auf der neuen Plattform sollen Daten von rund 1.400 Banken in Deutschland, einschließlich gut 350 Sparkassen und 750 Genossenschaftsbanken aufgeführt sein. Das Projekt ist Teil der Umsetzung der europäischen Zahlungskontenrichtlinie. Die neue Informationsseite hat zum Ziel, Verbrauchern einen besseren Überblick über die Kosten und Dienstleistungen von Girokonten zu bieten. Besonders im Fokus stehen dabei die Basiskonten, die für alle Verbraucher, einschließlich Personen ohne festen Wohnsitz, zugänglich sind und grundlegende Bankdienstleistungen beinhalten. Hierfür gibt es seit 2016 einen Rechtsanspruch.